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C02-freies Kraftwerk: ALF macht es möglich

Schon seit vielen Jahre bemüht man sich, Schwefeldioxid, Kohlen-monoxyd; Stickoxide, Quecksilber und Kohlenstoffdioxid aus den Rauchgasen von Kohlekraftwerken zu eliminieren. Mit Erfolg. Moderne Kraftwerke verfügen heute alle über Rauchgas-und Entschwefelungs-anlagen. Daher stellen die Wolken aus den Kühltürmen der Kraftwerke keine gesundheitsgefährdende Umweltverschmutzung mehr da. Der Wasserdampf, der aus den Kühltürmen in die Atmosphäre gelangt, ist zu 95 % von allen schädlichen Abgasen befreit. Außerdem werden die Ab-gase regelmäßig im Hinblick auf die Einhaltung von Grenzwerten gem. dem Bundesemissionsschutzgesetz gemessen.    

Bei der Verbrennung von Kohle entsteht aber auch Kohlenstoffdioxid. Dieses Spurengas wird dafür verantwortlich gemacht, dass es haupt-sächlich zur Erderwärmung beiträgt. Da dies bisher wissenschaftlich nicht belegt werden konnte, bleibt die Behauptung eine Hypothese. 

Dennoch bemühen sich die Kraftwerksbetreiber ebenfalls schon seit Jahren, auch das CO2 vollständig aus den Rauchgasen zu entfernen. Das von Revierkohle schon mehrmals vorgestellte Capter Carbon and Storage-Verfahren (> siehe CCS) zur Abscheidung von CO2 ist dabei eine wirksame Methode, die allerdings einen Leistungsverlust bis zu 20 % zur Folge hat. Um die Kosten zu senken, wird demnächst eine Pipeline nach Norwegen gebaut, wo das CO2 dann in der Nordsee im 1000 Meter tiefen  Kalkstein verpresst wird. ( > hier nachlesen)

Weitere Kostenvorteile verspricht der Einsatz des Carbonsäuresalzes ALF, der das CO2 aus den Rauchgasen demnächst auffangen soll.  

einfach und preiswert ALUMINIUMTRIFORMIAT ( ALF )

Aluminiumtriformiat (ALF) ist eine chemische Verbind-ung des Aluminiums und gehört zur Gruppe der Carbon-säuresalze. ALF ist ein weißer und geruchloser Festoff, der sich leicht im Wasser auflösen läßt. Er zersetzt sich bei über 325 Grad C. 

Als Hilfsmittel wird ALF zur Papierherstellung, als Beiz-mittel in der Textilindustrie und als Hautverdichtungs-mittel (kolloides Adstringens) in der Kosmetikindustrie  verwendet. Zum Imprägnieren von Stoffen wird es in  wasserlöslich-kristallisierter Form eingesetzt. 

ALF wird durch eine chemische Reaktion von Alu-miniumhydroxid mit Ameisensäure oder mit Alu-miniumsulfat gewonnen.   

  • Pssst! Kohlekraftwerke werden klimafreundlich !

ist ALF der

der Gamechanger der Zukunft ?

Das ist gut möglich. Denn Wissenschaftler am National Institute of Standards and Technology (NIST), einer US-Behörde in Gaithers-burg/ Maryland mit 3.400 Mitarbeitern haben sich des Feststoffes ALF angenommen und bei Laboruntersuchungen mit Hilfe der sog. Neutronenstreuung festgestellt, das ALF zu einer Klasse von Sub-stanzen gehört, die eine einfache metallorganische und stabile Ge-rüstverbindung aufweist. 

Damit ist die Filtrierung und Trennung organischer Stoffe preiswert möglich. Denn ein Kilogramm ALF kostet in der Herstellung weniger als ein Dollar. ALF zeigte sich im Labor als besonders „talentiert“, CO2 von anderen Gasen zu trennen, was ansonsten durch den Schornstein rauscht. Im Verhältnis zu anderen CO2-Adsorptions-mitteln schnitt ALF besonders gut ab. Außerdem ist Aluminiumhy-droxyd und Ameisensäure (auch Methansäure genannt) auf der Welt im Überfluss vorhanden. Das läßt hoffen. 

Ein Wehrmutstropfen muß an dieser Stelle allerdings auch vergoss-en werden. Die ALF-Verbindung ist leider nicht so stabil, das diese das CO2 aus den heißen unf feuchten Rauchgasen vollständig ab-fangen kann. Dazu müßte noch ein weiterer Trocknungsschritt vor-geschaltet werden. Außerdem ist man technisch noch nicht soweit, um ALF in großem Maßstab herzustellen. 

Ferner steht Aluminium im Verdacht, giftig zu sein. Daher sollte nach Ansicht der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) der Grenzwert von einem Milligramm Aluminium pro Kilo-gramm Körpergewicht und pro Woche nicht überschritten werden. Aluminium steckt in Cremes, Deos, Aluschalen und Dosen.  

Aber wenn die Marktreife erreicht werden sollte (was auch vom GO der Politik abhängt), dann könnte man das abgetrennte CO2 wieder in Ameisensäure umwandeln und durch Zugabe von Aluminiumhy-droxid wieder in ALf. Damit wäre der CO2-Kreislauf geschlossen. 

Das ist eine faszinierende Idee. Einerseits wäre das CO2-Problem gelöst und andererseits würde das Verfahren helfen, die Kosten des Materialkreislaufs zu reduzieren. Außerdem wären die Kohlenkraft-werke endlich ihr Schmuddelimage los und die verfehlte Energie-wendepolitik könnte beendet werden.  

 

Quellenhinweise: 

NIST-GOV/new-events/news/2022/11 vom 02.11.2022; MDR vom 04.11.2022; patents.google.de (Verfahren zur Herstellung von Aluminiumformiat; quarks.de vom 12.07.2022 sowie RK-Redaktion vom 14.01.2023

Fotonachweise: 

Header: alle Fotos: Pixabay.com, Illustration; Überblendung und Freistellung: Revierkohle; links darunter: Grafik: pixabay.com ; links darunter: ALF-Verbindung: wikiwand.com

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