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WKA-Ausbau auf Kosten des Naturschutzes wird verstärkt

Obschon den meisten Experten klar ist, dass Windkraft naturbedingt keine gesicherte Energie zur Verfügung stellen kann, treibt die Bundesregierung den Ausbau von Windkaftanlagen sowie den dazu gehörenden Netzausbau weiter eifrig voran. 

Damit wird gleichzeitig eine sog. „Notfall-Verordnung“ des EU-Energieministerrates vom 19.12.2022 umgesetzt, das die Beschleunigung für alle EU-Mitgliedstaaten auf den Weg bringt. In Deutschland geschieht dies durch die Reform des Erneuerbare Energie-Gesetzes (EEG), der Änderung im Windenergieflächenbedarfsgesetz, im Windenergie-auf-See-Gesetz und im Energiewirtschaftsgesetz. Gleichzeitig wird die Genehmigungsprozedur für Windkraftanlagen und Solaranlagen verkürzt. Das Genehmigungsverfahren für den Wärmepumpenausbau wird auf einen Monat verkürzt.   

Was so bürokratisch im Amtsdeutsch daherkommt , hat es in sich. Betroffene Bürgerinnen und Bürger können nun nicht mehr den Bau einer Windkraftanlage durch eine Klage vor dem Verwaltungsgericht verzögern, da dieser nunmehr im öffentlichen Interesse ist. Aber es kommt noch dicker: der Artenschutz wird praktisch außer Kraft gesetzt. Zum Leidwesen aller Naturfreunde. 

ARTENSCHUTZ

Zwar hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (die Grünen) erklärt, das der Artenschutz materiell gesichert wird, in dem die Betreiber verpflichtet werden, „angemessene Vermeidungs-und Minderungsmaßnahmen“ bei Eingriffen in den Natur-und Artenschutz durchzuführen, aber wer soll das kontrollieren ?

Da dies mit Kosten verbunden wäre, will die Bundesregierung den Betreibern ersatzweise erlauben, auch eine schlichte  Ausgleichszahlung in ein Artenhilfsprogramm zu leisten. Die damit zusammenhängende Aushebelung der einschlägigen Natur-und Artenschutzgesetze wird insofern sichergestellt, als das die gesetzlichen Vorgaben der Vogelschutz-, Fauna-Flora-Habitate sowie die Umweltverträglichkeitsprüfungs-Richtlinien für den Anwendungsfall Windkraft-und Photovoltaikausbau außer Kraft gesetzt werden. 

Hört sich furchtbar an. Ist es auch. Während sich WKA-Bauer und Betreiber vor Freude über die vielen zukünftigen Aufträge glückseelig die Hände reiben, schluchzen die Naturfreunde und sind ohnmächtig. Das Kettenmassaker in Wäldern und Faunahabitaten kann nun be-schleunigt fortgesetzt werden.  

Da Windkraftanlagen eine Armotisationszeit von rd. 20 Jahren haben und dann erneuert werden müssen, hat der Gesetzgeber den Bau von neuen und grösseren Anlagen am gleichen Standort dahingehend flexibilisiert, als das künftig auf eine umfangreiche Umweltver-träglichkeitsprüfung zugunsten einer begrenzten Detailprüfung verzichtet wird. 

Mit anderen Worten: künftig wird nur noch geschaut, ob die neue Anlage eine Mehrbelastung für Volk und Natur darstellt.    

 

Nach Ansicht von BM Habeck wäre das alles absolut notwendig.  Denn die erneuerbaren Energien schützen „das Klima“, sichern den Standortfaktor und bedeuten „Sicherheit.“ Dreister und frecher kann man gar nicht lügen. Denn nichts davon ist wahr. Das hatten wir schon in mehreren Redaktionsbeiträgen belegt. ( siehe > hier und >hier

Auch wenn wir es wieder und wieder gesagt haben: man kann es gar nicht oft genug wiederholen, damit es auch der letzte Depp begreift:

Windkaftanlagen können keine gesicherte Leistung bedarfsgerecht erbringen, da der Wind mal weht und mal nicht. Gelegentlich zwar auch mal ausreichend, abe so gut wie nie bedarfsgerecht. Das würde sich erst ändern, wenn man den Windstrom für einen Flautezeitraum von rd. 3 Wochen flächendeckend speichern könnte. Solche Speicher gibt es aber nicht. Daher ist eine gesicherte Leistung ohne Atom-, Gas-und Kohlefraftwerke in einem Industrieland wie Deutschland nicht möglich.

Und es ist auch eine Mär, das Windkraftanlagen das Klima schützen würden. Ebenso, das Windkraftanlagen keine CO2-Emissionen verursachen. So rechnet das Umweltbundesamt z.B. mit einem C02-Vermeidungsfaktor von 606,14 Gramm pro erzeugter Kilowattstunde Strom. 

Dabei erwähnt das Umweltbundesamt allerdings mit keinem Wort,  wieviel C02-Emissionen bei der Herstellung von Betonröhren, Flügeln, Wechselrichtern, Gestellverteilrahmen, Generator, Narbe etc. erzeugt werden. Es dürfte erheblich sein. Der Spiegel rechnete seinen Leserinnen und Lesern in 2019 vor, das durch den weiteren Zubau von 800 Gigawatt über 3 Mrd. Module erstellt werden müssen. 

Terres-trial Stilling

Gegen den Zubau von weiteren Windkraftanlagen spricht nicht nur die fehlende gesicherte Leistung und die geringe Durchschnittsleistung von 20 % p.a. , die sündhaft teuren Dauersubventionen sowie das Vogelschlagrisiko und die Verspargelung de Landschaftsbildes, sondern neuerdings auch die Energieentnahme von Windkraftanlagen (Terrestrial Stilling genannt) 

In Deutschland wurden in 2021 131,7 TWh durch Windkraftanlagen erzeugt. Die rd. 30.000 Rotoblätter entzogen der Atmosphäre dabei Wind, was einer entzogenen Energie von rd. 7000 Hiroshimabomben entspricht, so Prof. Dr. Klaus Döhler. Die Energieentnahme führt zu Abbremsungen und Verwirbelungen des Windes. Dadurch würde der Kühleffekt des Windes gemindert und in Folge dessen auch die Transportfähigkeit von Luftfeuchtigkeit vom Meer. 

Als Folge würde auch die Verdunstung von Wasser in Bodennähe abnehmen. Was ebenfalls zu einer Verringerung der natürlichen Kühlung führt. Austrocknung der Landschaft und Erwärmung der Erdtemperatur wären die weiteren Folgen. Der Dürre-Effekt, so Döhler, würde durch die atmosphärische Verwirbelung des Windes hinter den Turbinenblättern entstehen. Das wäre ein Problem, was schon längere Zeit bekannt wäre, aber bisher wenig Beachtung fand. (Wake-Effekt) 

Die künstlich herbeigeführte  Verlangsamung von Luftbewegungen durch Windkraftanlagen in Europa hat außerdem zur Folge, das es die Ozenadynamiken verändert. Die Folge ist eine Erwärmung in den Polarzonen. Und in Mittel-und Nordwesteuropa führt die Windabbremsung zu weniger Niederschlag. Das Pflanzenwachstum degeneriert dann in den zu langen Trockenphasen.       

Es wird also Zeit, gegen diesen Frevel an der Natur energischer zu protestieren. Das setzt voraus, das man sich sämtlicher „wünsch-Dir-was-Vorstellungen“ und sämtlicher ideologischer Brillen entledigt und ganz in Ruhe die Fakten auf sich wirken lässt. 

Für den einen oder anderen Windkraftfan mag sich dann eine schmerzhafte Erkenntnis einstellen. Aber lieber eine schmerzhafte Erkenntnis, als blauäugig weiterhin die Wirklichkeit verdrängen. Am Ende ist dann der Wohlstand weg, der Staat pleite und die gesicherte Stromversorgung Geschichte. Und ohne fossile Energieträger haben Sie keine warme Stube und können sich auch ansonsten kaum noch etwas kaufen. Denn alles kommt vom Bergbau her. Sie glauben das nicht? Dann träumen Sie weiter !

Aber vielleicht haben Sie etwas gegen die weitere Müllanhäufung. Das ist greifbarer. Windkraftanlagen sind nicht nur im übertragenen Sinn Müll, sondern auch ganz real. Für den Bau einer einzigen Windkraft-anlage werden rd. 260 Tonnen Stahl benötigt, 4,7 Tonnen wertvolles Kupfer, 3 Tonnen Aluminium und 2 Tonnen seltene Erden. Für den Bau des rd. 15 Meter tiefen Fundaments werden zusätzlich 1.200 Tonnen Beton benötigt. Und die glasfaserverstärkten (verklebten) Rotorblätter müssen nach spätestens 20 Jahren ebenfalls als GFK-Sondermüll entsorgt werden. Ebenso das in den Schaltanlagen der Windkraftanlage befindliche Schwefelhexafluorid (SF6).

Schwefelhexafluorid (SF6) ist eine farblose, geruchlose und äußerst giftige gasförmige fluorierte (salzige) Kohlenwasserstoff-Verbindung, die häufig als Isoliergas in Hochspannungsschaltanlagen verwendet wird. Es ist ein potentes Treibhausgas mit einem globalen Erwärmungspotential, das 23.500-mal höher ist als das von CO2.

Sie sehen: Windenergieanlagen sind weder nachhaltig, grundlastfähig noch umweltfreundlich. 

Quellennachweise: 

Döhler, Klaus: wie Erneuerbare das Wetter verändern, in: Raum & Zeit, 41. Jg. Nr. 241 Jan/Febr. 2023, S. 100; Pressemitteilung des BM für Wirtschaft und Klimaschutz vom 30.01.2023; Finanzen.de vom 30.01.2023; wattenrat.de (Rundbrief Wattenrat Ostfriesland) vom 31.01.2023; der Spiegel vom 21.09.2019; Umweltbundesamt.de; correctiv.org vom 27.09.2019 sowie RK-Redaktion vom 14.02.2023

Fotonachweise:

Header: Wald und Habicht: pixabay.com, Illustration: Revierkohle, links darunter: Bündnis 90: Revierkohle; darunter: pixabay.com, Mitte: (Kröte): pixabay.com 

 

 

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