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Windkraft 2: Energiesparen klärt das Problem nicht

Lebenslüege Windkraft
Michael Kretschmer (CDU), Ministerpräsident von Sachen, gemalt in Acryl: Revierkohle

Da hat uns im August der Ministerpräsident von Sachsen, Michael Kretschmer (CDU), einmal so richtig aus dem Herzen gesprochen. Auch er glaubt nicht daran, dass die Energiekrise durch Energiesparen gelöst werden kann. Nach dem Wegfall von 70 % der russischen Gasmengen müsse man grundsätzlich darüber reden, wie es mit der Energiewende weiter gehen soll. 

Während die Stadt Zwickau die Warmwasserversorgung in Kitas und Schulen abstellen, Leipzig die Raumtemperaturen in Behörden auf 19 Grad absenken und Berlin die Nachtbeleuchtung auf Denkmäler ab-schalten möchte, spricht Kretschmer ungewöhnlich offen von „Alibi-politik.“ Er sieht die Energieversorgung für ganz Deutschland gefährdet. Mit der Folge einer flächendeckenden De-Industriealisierung. Das sagen wir auch schon seit Jahren.

Leider zieht er aus dieser realen Gefahr nicht die richtigen Konsequenz-en. Denn die müßte logischerweise darin bestehen, die Reißleine zu ziehen und das Experiment Energiewende für beendet zu erklären, um dann zu einem ausgewogenen Energiemix wieder zurück zu kehren. 

Aber diesen Schritt wagt der Herr Minister aus gutem Grund nicht. Es würde dank den Grünen und der Öko-Nutznießer seine politische Karriere kosten. 

Damit wir aber nicht falsch verstanden werden: selbstverständlich ist es immer richtig, Energie einzusparen und die Energieträger effizienter zu machen. Das haben wir bisher auch schon gemacht. Benötigte man 1950 für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom noch 0,5 Kg Kohle, so benötigt man heute nur noch 300 Gramm Kohlestaub. Das ist ein klarer Beweis für Effizienz. 

Und die nächtliche Abschaltung der Werbeleuchtung in allen Städten und Geschäften halten wir ebenfalls für eine sehr gute Idee. Und wenn man schon dabei ist, sollte man auch die Elektromobilität wieder einstellen. Das spart noch mehr Strom. 

Und Herr Kretschmer wurde noch deutlicher: die Tatsache, so der Minister, das wir alle eine Gasumlage zahlen müssen, zeigt, das wir ein Problem haben. Und er verweist auf eine Diskussion aus dem Jahre 2011, wo er warnte, dass der gleichzeitige Ausstieg aus der Atom-und Kohlewirtschaft nur mit einer höheren Abhängigkeit aus dem Ausland einhergehen kann. Auch das hatten wir schon vor Jahrzehnten ebenfalls gesagt, um die Zechenschließungen zu verhindern. Leider ohne Erfolg.

Auf die eigentliche Lebenslüge geht er aber nicht ein. Und das ist der Glaube an die Klimarettung durch CO2-Neutralität.

Und das dieser Glaube bei den verantwortlichen Akteuren aus der Regierung nach wie vor die treibende Kraft ist, zeigt der weitere Ausbau der Wind-und Solarenergie sowie die geplanten Mrd. EUR in eine grüne Wasserstoffwirtschaft. 

Und damit steigt das Risiko einer Strommangelwirtschaft, wenn gleich-zeitig die zuverlässig arbeitenden und Lücken schließenden Kohle-und Gaskraftwerke abgeschaltet werden. Und in Frankreich 17 Atommeiler wegen Wartungsarbeiten heruntergefahren wurden. 

Eine dreimonatige Laufzeitverlängerung von 3 Atomkraftwerken werden da auch nicht weiterhelfen. Und der weitere Ausbau regenerativer Energieträger verschlingt pro Jahr rd. 55 Mrd. EUR, ohne das auch nur ein Gramm weniger CO2 in der Luft wäre. Das nennen wir eine Lebenslüge.    

Und das die angedachte Wasserstoffwirtschaft weniger Abhängigkeit bedeutet, werden wohl auch nur die grünen Vordenker glauben wollen. 

Und zur Lebenslüge aller Klimaaktivisten/innen gehört auch die Schutzbe-hauptung, die Energiewende würde noch am Anfang stehen und würde nur durch fossile Energieversorger und sonstiger Altvorderen behindert. Und dann wird stolz darauf verwiesen, dass man es trotz dieser massiven Behinderungen es geschafft habe, den Anteil der Erneuerbaren im Strom-mix auf rd. 40 % zu erhöhen. 

Leider wird dann meistens nicht erwähnt, dass es sich um die installierte Leistung von Windstrom handelt. Auf die kommt es aber gar nicht an, sondern auf die gesicherte Leistung. Und die liegt systembedingt bei 0. Und da, wo der Strom tatsächlich einmal bedarfsgerecht synchron bereit-gestellt werden konnte, lag der Anteil bei gerade einmal 13 %. Insgesamt haben Wind und Sonne über das Jahr verteilt gerade einmal einen Anteil, von 8% am Gesamtenergiebedarf. Das sind die Fakten.*)     

Quellenhinweise: 

NDR.de vom 14.03.2022; *) Alberts, Michael W.: Lebenslügen der Energiewender- vom ZDF zerrupft, in: achgut.com vom 12.08.2022; Bojanowski, Axel: Ausstieg aus Kernenergie und Kohle kann jetzt keine Option sein, in: Welt.de vom 15.07.2022; Debski, Andreas, Kollenberg, Kai: Kretschmer: Energiesparen klärt das Problem nicht, in: Leipziger Volkszeitung vom 04.08.2022 sowie RK-Redaktion vom 03.09.2022

Fotonachweise: 

Header:  pixabay.com, Veränderung: Revierkohle; links unten: WKA und grüne Birne: pixabay.com  

Ganz zu schweigen von den noch fehlenden 12.000 Kilometer langen neuen Stromtrassen, die für die Umwandlung von Gleich-in Wechsel-strom für die regenerativen Energieträger benötigt werden, gehört zur Lebenslüge aller grün Denkenden, dass die überwiegende Bevölkerung hinter diesem Mammutprojekt stehen würde. In vielen Fällen mag das so sein. 

Aber sobald die betroffenen Bürger und Bürgerinnen hören, das in ihrem Ort eine Windkraftanlage oder eine Hochspannungsfreileitung installiert werden soll, kippt die Zustimmung spontan um. Über 800 Bürgeri-nitiativen wehren sich mittlerweile bundesweit gegen den weiteren Ausbau von WKA-Anlagen. Trotz medialer Massenpropaganda. 

Und was in der Diskussion meistens auch vergessen wird: woher sollen die 15,2 Gigawatt an Leistung für die benötigte Wärme herkommen ? Uns ist jedenfalls nicht bekannt, dass Windkraft-oder Solaranlagen auch Wärme produzieren können. Ganz zu schweigen von den fehlenden Speichern. Die gibt es eben nicht „noch und nöcher“ wie die Klima-Päpstin Claudia Kempfert (DIW) neulich im ZDF aalglatt behauptete. 

Oder hatte Sie dabei an Ihren Bruder im Geiste, Staatssekretär Patrick Graichen (Grüne) gedacht? Der glaubt, dass wir 2030 15 Mio. E-Autos haben werden. Und deren Batterie könnte man doch auch als Speichermedium nutzen oder so…. 

Ausgerechnet das sonst so auf der Klimakrisenwelle mitschwimmende ZDF ist  am 11.8.2022 ausnahmsweise einmal aus der Reihe getanzt und hat in journalistisch korrekter Weise (ebenfalls ausnahmsweise) die Dilemmatas der Energiewende und Lebenslügen Ihrer Befürworter mit der harten Wirklichkeit konfrontiert. Dafür gebührt den Journalisten Dank und Anerkennung. Die klare Gegenüberstellung von Wunsch und Wirklichkeit konnte dem unvoreingenommenen Zuschauer hoffentlich ein bißchen die Augen öffnen. 

Aber bevor diese ganz auf gingen, hatte dieser wahrscheinlich schon wieder zum nächsten Kanal gezappt oder sich ein Pilskes aus dem Kühl-schrank geholt. Ist eh alles viel zu kompliziert, oder nicht ?     

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