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weihnachtliche Bergparaden: abgesagt

Aufgrund der weiterhin bestehenden Corona-Pandemie sagte der Landes-verband der Berg-,Hütten-und Knappenvereine NRW alle Barabafeiern, Berg-paraden und ökumenischen Gottesdienste ab. Auch die beliebten Bergparad-en im Erzgebirge, in Dresen und in Chemnitz wurden für dieses Jahr abge-sagt. Das ist nicht nur bitter für die Tourismusbranche, sondern auch für die Knappenvereine. Gerade die Adventszeit ist die Hoch-Zeit der Bergparaden im Erzgebirge. In Sachsen gehören die Bergparaden wie der Christstollen und der Schwibbogen zur heimatlichen Grundausstattung. Hunderte von Männer und Frauen ziehen dann in historischen Bergmannsuniformen musizierend durch die Straßen, um den Bergleuten und Ihrer Schaffenskraft zu gedenken. 12 Bergparaden waren allein in Chemnitz und Dresden geplant. Nun sind sie alle geplatzt, um unnötige Menschenansammlungen zu  verhindern.

Die Unruhe in den Knappenvereinen ist groß, denn auch schon im vorigen Jahr mußten alle Paraden wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden. Und das hat auch wirtschaftliche Auswirkungen in Sachsen, wie MinPräs. Michael Kretschmer, betonte. Denn die Bergparaden zählen zum immateriell-en Kulturerbe und locken jedes Jahr Zehntausende von Besuchern an. Die kaufen nicht nur Bergbaudevotionalien, sondern essen und trinken und über-nachten auch in Dresden und Chemnitz.

Als kleiner Trost wurde ein Film produziert. Unter dem Titel “ unser Erzgebirge ist Weihnachten“ kann man sich diesen auf Youtube anschauen. Bisher noch nicht abgesagt wurde die Bergparade in Annaberg-Buchholz am 19.12.2021. 

Bergbau-Imagestadt CHEMNITZ

Das Chemnitzer Stadtgebiet (ehem. Karl-Marx-Stadt) liegt inmitten der Vorerzgebirgs-Senke. Zwischen den ehem. Kohlerevieren Schwarzer Diamant, Chemnitz, Zwickau und Dresden verläuft heute die historische Kohlenstrasse, die bis zum ehem. Döhlener Becken zwischen Hänichen und Dresden verläuft.

Auch der Schachtweg in Grüna erinnert an den ehem. Standort des Richard-Hartmann-Schachtes in Reichenbrand an die Bergbauaktivitäten in Chemnitz um 1705. Steinkohle wurde in den Ortschaften Flöha, Gückelsberg und Plaue aber bereits schon um 1700 abgebaut. Da die Abbauwürdigkeit nicht vorhanden war, schlossen die Steinkohlenzechen innerhalb von 20 Jahren wieder ihre Pforten.

Anfang des 19. Jahrhunderts wurden um die Seidelmannshöfe in Drais-dorf, Grüna, Rabenstein, Schönau, Markerdorf und Mittelbach erneut Mut-ungsbohrungen durchgeführt und Schächte niedergebracht.

Aber auch Zinn, Silber, Erz und Uran wurden in den sächsischen Revieren abgebaut. Daran erinnert heute z.B. die Silberfundgrube „Hülfe des Herrn“ in Biensdorf, die Zinngrube „Ehrenfriedershof“ oder der Marienschacht mit seinem markanten Fördergerüst in Boderitz bei Dresden.

Aber auch aus jüngerer Zeit erinnern zahlreiche Relikte und Fördertürme an den Uranbergbau in Dresden und Freital. Obschon der Uranbergbau Ende 1990 auslief, ist die Bergbaugesellschaft Wismuth heute immer noch aktiv. Sie beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit der Sanierung von 14 Bergehalden, dem Urantagebau Lichtenberg, 72 Zugängen zu alten Bergwerken, darunter in Ronneberg und Schlema-Alberode. Ferner müssen noch bestehende Absetzbäcken , Gräben und Durchlässe saniert werden. Die Wismuth GmbH erhielt für diese Arbeiten in 2021  124, 5 Mio. EUR vom Freistaat Sachsen. Bis 2045 will der Bund noch 8 Mrd. EUR dazuschießen. Die Wismuth GmbH (Chemnitz) wird voraussichtlich noch bis Ende 2050 mit der Sanierung des Uranbergbaus beschäftigt sein. 

aus DDR-Zeiten stehengeblieben: Karl-Marx-Büste in Chemnitz, Foto: Diema, pixabay.com
Semper-Oper in Dresden, Foto: Paul Steuber, pixabay.com
Bergbaupfadtafel "sächs. Kohlenstrasse." Foto: Aagnverglaser, CC-BY-SA-4.0, wikimedia commons

Quellenhinweise:

Landesverband der Berg-,Hütten-und Knappenvereine NRW e.V., (Mitteilung auf der Homepage); Oiger.de vom 30.04.2015; Süddeutsche Zeitung vom 22.07.2021; Sächsische.de vom 12.11.2021 sowie RK-Redaktion vom 14.12.2021

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