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Trainingsbergwerk Recklinghausen: dreimal Ja

Heiraten unter Tage ist im Revier schon seit Jahren angesagt

vereinbarten die Einrichtung einer Außenstelle des Standesamtes Recklinghausen: v.r.n.l.: Bürgermeister Christoph Tesche, Dirk Knorn, Bernd-Uwe Seeger ( Vorsitzender TBW e.V.), Kerstin Stock, Standesamtsleiter Martin Groll, TBW-Vorstandsbeisitzer Bernd Stock, Foto: Stadt Recklinghausen, Pressestelle

Der Trend im Ruhrrevier ist unter den heiratswütigen jungen Menschen ungebrochen, nämlich sich das Ja-Wort unter Tage zu geben. Und das gleich in dreifacher Weise.

Jeweils einmal die Hochzeitspaare selbst und einmal das Ja zu diesem besonderen Ort. Es ist gleichzeitig auch ein Ja zur eigenen Geschichte und in vielen Fällen auch gegenüber dem Berufsleben der Eltern und Großeltern. Natürlich spielt auch das Motiv, dass der Heiratsort ein origineller oder einzigartiger Ort sein soll, eine Rolle. Ansonsten könnte man es ja beim schlichten Standesamtsbesuch belassen.

Da dies nicht der Fall ist, schließen wir daraus, dass das Berg-bauerbe als Ambiente eine besondere Anziehungskraft auf die Brautpaare ausübt. Und es scheint auch egal zu sein, ob die Familie oder der Bräutigam selbst als Bergmann angelegt war oder nicht.

Nach dem dieser erfreuliche Trend schon seit einigen Jahren auch bei unserem Mitglied, dem Bergbau-und Geschichts-verein Oer-Erk-enschwick und der Standesamt-Außenstelle im ehem. Lehrstollen des Bergwerks Haard als auch im Deutsch-en-Bergbau-Museum in Bochum zu beobachten ist, setzt sich dieser Trend nun auch in Recklinghausen bei unserem Partner Trainingsbergwerk Reckling-hausen e.V. fort.

Ab diesem Monat (September 2021) haben Brautpaare nun die Möglichkeit, auch im ehemaligen RAG-Trainingsbergwerk in Recklinghausen-Hochlarmark unter den wohlwollenden Aug-en der Hl. Barbara sich das Ja-Wort zu geben.   

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TBW-Logo- Entwurf: Revierkohle

Quellenhinweise:

Pressemitteilung der Stadt Recklinghausen vom 01.09.2021; route-industriekultur.ruhr/tbw; Lokalklick.eu vom 10.08.2021 sowie RK-Redaktion vom 04.09.2021

Fotonachweise:

Header: Braut: ericaa125, pixabay.com; Herzchen im Hinter-grund: Jill Wellington; Trauungsraum TBW: Trainingsberg-werk RE e.V.; links darunter: Sektgläser: Pexels, pixabay.com, Veränderung: Revierkohle; links darunter: Grubenlore und Strecke: Marcel Grigull, TBW e.V.; links darunter:  TBW-Eingangsbereich Verwaltung: Marcel Grigull, TBW e.V., links darunter: TBW-Logo-Entwurf: Revierkohle

Der streckenartige Trauraum im authentischem Ambiente bietet bis zu 40 Personen Platz. Der Trauraum wird ent-sprechend feierlich nach den Wünschen des Paares ein-gerichtet. Nach der Trauung lädt das Trainingsbergwerk das Brautpaar und die Gäste zu einem Sektempfang ein.

Von Montags bis Mittwochs rauscht der Standesbeamte in Zukunft um 14.00 h zum Trainingsbergwerk, um die glück-seligen Paare in Empfang zu nehmen und sie zu trauen. Für den Sektempfang, die Dekoration und die Bereitstellung des TBW werden 300,00 EUR erhoben, um die Kosten zu decken. Hinzu kommen die Gebühren des Standesamtes.

Beachten Sie bitte, dass für die Terminvergabe zunächst das Standesamt zuständig ist. Erst danach vereinbaren Sie bitte mit dem Vorsitzenden des TBW e.V., Herrn Uwe Seeger, unter der Tel.-Nr. 0152- 34260896 einen vor Ort-Termin.

Noch ein Wort zum besonderen Ambiente im Trainingsbergwerk Recklinghausen. (TBW)

Beim TBW Recklinghausen handelt es sich um eine rd. 1300 lange Strecke, die in die Bergehalde des ehemaligen Berg-werks Societe Civile Belge des Charbonnages (im Volksmund auch „Zeche Klärchen“ genannt) 1869 aufgefahren wurde. 1889 wurde die Zeche von der „Harpener Bergbau AG “ übernommen und in Recklinghausen I und II umbenannt.

1968 ging die Harpener Bergbau AG in der Ruhrkohle AG auf. Bis 1972 förderten dort rd. 3000 Bergleute jedes Jahr 1,5 Mio. Tonnen Kohle. Danach wurde die Zeche stillgelegt. Übrig blieb eine Maschinenhalle, der Förderturm über Schacht Konrad-Ende, die Verwaltung und Kaue von Recklinghausen I (anderer Ort) sowie der Bergwerksstollen, der von der RAG als Trainingsbergwerk für rd. 40 Ausbildungsberufe sowie als Übungsstollen für die Grubenwehr diente.

Alle Geräte, Maschinen, Bewetterung und Streckenführung  ein-schließlich Einschienenhängebahn und Blindschacht befinden sich im 1 : 1 Zustand wie in 1000 Meter Teufe. Mit dem kleinen aber wichtigen Unterschied: es gibt keinen Methanaustritt, da keine Kohle abgebaut wird. Und es ist nicht so warm.

Der Besucher/die Besucherin hat aber dennoch nach dem schließen der großen Eisentür sofort das Gefühl, sich in großer Tiefe zu befinden. Die unendlich weit wirkenden Tunnel, das  geheimnsvolle Halbdunkel, die gefährlich und respekteinflössend wirkenden  Maschinen sowie die vielen unerklärlich in der Luft hängenden Kabelstränge, Rohre usw. entfalten  zusammen mit den ehem. Bergleuten eine be-sondere Atmosphäre, der man sich schwer entziehen kann.

Und wenn Sie sich das in Kombination mit dem „glückstrunk-enen“ Zustand verliebter Hochzeitspaare vorstellen, dann können Sie sicherlich verstehen, welchen Einfluss auf das Langzeitgedächtnis dieser besondere Tag „unter Tage“ hat. Uns soll´s recht sein.  

Daher zieht das TBW auch ganz „normale“ Besucher weiter-hin jedes Jahr so stark an.  Auch Feuerwehren, Rettungs-kräfte und das THW können das Trainingsbergwerk als Übungsgelände nutzen.

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