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RAG-Saarland: in den Wasserprovinzen Reden und Duhamel darf das Grubenwasser ansteigen

Oberbergamt Saarbrücken genehmigt Grubenwasseranstieg auf minus 320 Meter NHN

die ehem. Grube Reden des BW Saar. Noch Grubenwasserpumpstandort. In der denkmalgeschützten Verwaltung befindet sich heute das Landesdenkmalamt, das Oberbergamt Saarbrücken, das Institut für Landeskunde sowie die Tourismuszentrale des Landkreises Neunkirchen, Foto: RAG
die ehem. Grube Duhamel des 20212 stillgelegten Bergwerks Saar in Ensdorf. Heute Sitz der RAG-Repräsentanz Saarbrücken, RAG-Archiv sowie der Dauerausstellung "Bergbau. Unser Erbe. Foto: RAG

Das Bergwerk Saar wurde zwar schon am 30.06.2012 endgültig stillgelegt und dennoch blieben bis heute zwei Schächte offen. Es handelt sich um einen Schacht der Grube Reden in Schiffweiler und um die Grube Duhamel in Ensdorf. Der Grund: auf der 886 Meter tiefen Sohle arbeiten immer noch unermüdlich Motorkreisel-pumpen, um das Grubenwasser zu Tage zu fördern. Für diese Aufgabe beschäftigt die RAG immer noch rd.50 Mitarbeiter.

Doch mit der Seilfahrt soll bald Schluss sein. Im Rahmen des neuen Grubenwasserkonzeptes will die RAG die Grubenwasserhaltung auf übertägigen Brunnenbetrieb umstellen. Sie hat daher bereits in 2019 beim Oberbergamt in Saarbrücken den Rückzug unter Tage im Rahmen eines Abschlussbetriebsplans beantragt. 

Durch Planfeststellungsbeschluss hat die Behörde am 17.8.2021 den Abschlussbetriebsplan zugelassen. Damit darf das Grubenwasser nunmehr unter Auflagen bis auf -320  Meter NHN ansteigen.

Am Standort Duhamel dürfen künftig maximal 19,8 Mio. Kubikmeter Grubenwasser pro Jahr zu Tage gefördert werden. Dabei muß ein Übertritt von Grubenwässern aus der Wasserprovinz Reden zur ehem. Grube Camphausen vermieden werden.

Mit dem Abstellen der Pumpen unter Tage darf erst begonnen werden, wenn über Tage die technischen Einbauten für die Tauchmotorkreiselpumpen sowie diese selbst betriebsbereit zur Verfügung stehen.

Dazu müssen unter Tage zunächst die alten Anlagen, Betriebsmittel, Rohrleitungen und diverse Kabel ausgeräumt werden, bevor mit Abdämmarbeiten und der eigentlichen Schachtverfüllung begonnen werden kann.

Im Rahmen eines Sonderbetriebsplans muß das Fliessverhalten des Grubenwassers, der Methan-und Radonaustritt an der Tagesoberlfläche sowie eventuelle Bodenbewegungen regelmäßig konrolliert werden. Um das sicherzustellen, wurde die RAG ver-pflichtet, für diese Prozesse ein integriertes Monitoring auf die Beine zu stellen. 

Eventuelle negative Auswirkungen auf den Vorfluter Saar werden durch eine bestehende Aufbereitungsanlage in Ensdorf verhindert. Das Grubenwasser wird daher vor der Einleitung in die Saar zur Reduzierung des Eisen-und Mangangehalts sowie zur Erhöhung des Sauerstoffgehalts gefiltert und bewegt.  

Umstellung Grubenwasserhaltung

3 Jahre dauert der Antieg

Mit dem untertägigen Rückzug auf der Schacht-anlage Reden und der Grube Duhamel geht ein Teilanstieg des Grubenwassers einher. Um die ehemaligen selbst-ständigen Wasserprovinzen Reden und Duhamel zu vereinigen und die Einleitung des Grubenwassers ausschließlich am Standort Duhamel zu ermöglichen, muss das Grubenwasser nach Abschaltung der Pumpen rd. 3 Jahre lang steigen.

Während dieser ersten Phase wird nichts dem Zufall überlassen, betont der Direktor des RAG-Genehmi-gungsmanagements und ehemaliger Abteilungsleiter des Oberbergamtes in Dortmund  ( Abt 6. Bergbau und Energie NRW), Werner Grigo.

Allerdings würden die möglichen Gefahren erst in der zweiten Phase lauern, so das Grundwasser-forschungs zentrum Dresden e.V., welches für das Ministerium ein Gutachten erstellte.

Die RAG plant nämlich die Flutung aller ehemalig-en Grubenbaue bis 2035, um den Pumpbetrieb komplett im Saarland einstellen zu können. Damit könnten rd.17 Mio.EUR pro Jahr einge-spart werden.  Wenn dabei die -320 Meter NHN-Linie überschritten würde,  wäre eine Gefährdung des Trinkwassers möglich, so die externen Gutachter.

Darüber hinaus konnte die RAG nach Angaben des von der Grünen-Fraktion im saarl.Landtag beauftragten Rechtsanwalts, Dirk Teßmann, auch nur für einen Bruchteil der rd.1500Tonnen PCB-haltigen Hydraulik-öle, Gießereisande und asbest-haltige Bestände ein Entsorgungsnachweis erbracht werden.

die Grubenwasserhaltung ist neben der Polderbausicherung eine Ewigkeitsaufgabe innerhalb des Nachbergbaus.  

Quellenhinweise:

RAG-Pressemitteilung vom 26.08.2021; Pressemitteil-ung des  Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr des Saarland-es vom 25.08.2021; SR vom 02.07.2021; Grüne-Pressearchiv WP 2012 bis 2015, www.gruene-fraktion-saarland.de/Grubenwasser  sowie RK-Redaktion vom 01.09. 2021

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