Zum Inhalt springen
RKLogo3

Olbernhau: 6. Sächsischer Bergmanns-,Hütten-und Knappentag

offizieller Flyer des montankulturellen Großereignisses, Foto: Stadt Olbernhau

1537 wurde in Olbernhau/Sachsen die Saigerhütte gegründet. In ihr wurde nach silberhaltigem Schwarzkupfer geschürft. In einem mehrstufigen Verfahren wurde dann das Edelmetall gewonnen. Seit 1991 wird an diese Tradition durch den Saigerhüttenverein Olbernhau-Grünthal und durch die seit 1537 bestehende Saigerhüttenknappschaft alle 5 Jahre erinnert. 

Der Saigerhüttenverein, der LV der Bergmanns-,Hütten-und Knappenvereine sowie die Stadt Olbernhau hatte daher alle Bergbaufreunde/innen zum 6. Sächsischen Bergmanns-, Hütten-und Knappentag eingeladen, das Unesco-Welterbe zu besuchen. Revierkohle war ebenfalls vor Ort.  

Die Gastgeber hatten für den 9. bis 11. September 2022 ein umfangreiches Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. Beginn der Veranstaltung war am Donnerstag, den 09.09.2022 um 17.00 h. Zahlreiche Bergmannschöre begleiteten die Veranstaltung.

Am Samstag, den 10.09.2022 wurde dann der große Sächsische berg-mänische Zapfenstreich zelebriert und mit einem großen Feuerwerk abge-schlossen. 

Aber auch in Sachen Unterhaltung hat man offensichtlich weder Kosten noch Mühe gescheut. So wurde z.B. ein Kolloqium „Saigern wie vor 400 Jahre“ angeboten, auf der Bühne des riesigen Festzeltes hinter einem historischen Rittergut traten Partypiloten auf und die Schlagerparty konnte losfliegen. Rock´´n Roll-Fans kamen im Festzelt ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Genau wie Theaterfreunde. Für sie wurde das Stück „Hüttenförster Grass“ aufgeführt. 

Und wer sich nach dem Schausteller-Rummel, dem Frühschoppen und den Straßenfesten nach ein bißchen Ruhe sehnte, für den wurde am Sonntag eine geführte Wanderung „Hüttenmatths“ angeboten. Ein Berggottesdienst stand ebenfalls auf dem Programm.   

Den Höhepunkt dieses montan-kulturellen Großereignisses bildete die große Bergparade am Sonntag, den 11.09.2022 auf dem Gessingplatz an der alten Saigerhütte. Das Platzkonzert wurde von der Bergkapelle Leoben intoniert. Rund 30.000 Menschen säumten den rd. 3,6 km langen Marschweg, um den vorbeidefilierenden  1700 Bergleuten in ihren schmucken Bergkitteln zuzu-jubeln. 

Zahlreiche umliegende Besucherbergwerke luden zu einem Tag der offen Tür ein. So u.a. der Kupferhammer in Neuhammer, das Besucherbergwerk Gnade-Gottes-Erbstollen und der Rittersguthof.  

lebendiges Welterbe montanregion erzgebirge

84 Vereine -15 Bergkapellen

Der 6. sächsische Bergmannstag wurde mit 2062 Mitgliedern aus 84 Vereinen und 15 Bergkapellen bestritten. Der stärkste Verein aus Sachsen war die Historische Berg-und Hüttenknapp-schaft Freiberg e.V., gefolgt vom NRW-Knappenverein Glück Auf Maximilian-Werries 1907 aus Hamm-Pelkum sowie einer Abordnung des Knappenvereins General Blumenthal aus Reckling-hausen.    

Spagat zwischen Tradition und Moderne

Der neue Bundesvorsitzende der Bergmanns-, Hütten-und Knappenver-eine, Bernd Stahl, war ebenfalls am sächsischen Bergmannstag zugegen. Zusammen mit den Landesvorsitz-enden  Johannes Hartmann  aus Bayern und Armin Kraus aus NRW war er sich einig, dass die Knappenvereine neue Wege finden müssen, um die Tradition zu bewahren, denn die Vereine seien teilweise stark überaltert. Manche Vereine müßten zusammengelegt werd-en, weil der Nachwuchs ausbleibe. Von diesen Problemen scheint der GF des Vereins Welterbe Montanregion Erzge-birge, Steve Ittershagen, noch weit ent-fernt zu sein. Die Menschen im Erz-gebirge würden mitziehen und die hohen Hotelauslastungen zeigen, dass die Bergbautradition in Sachsen immer noch viele Besucher anzieht. Das würde nicht nur für Olbernhau gelten, sondern auch für die ehem. Bergbaustädte Freiberg, Schneeberg, Annaberg-Buch-holz und Marienberg. Die Mitglieder in den Vereinen würden ehrenamtlich die zahlreichen bergbaulichen Anlagen pflegen und hegen. Ebenso würde sich das bergmännische Liedgut im Erzge-birge nach wie vor großer Beliebthheit erfreuen. Wir hoffen, dass das auch in Zukunft so bleibt. Daher darf man sich nicht auf dem Status Quo ausruhen.  

30.000 Zuschauer

Der Vorsitzende des sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütt-en-und Knappenvereine, Ray Lätzsch, hatte allen Grund zur Freude, als er die zahlreichen Jugendlichen in prächtigem Bergkittel sah, die an der großen Bergparade durch Olbernhau zog. Gegenüber der Marienberger Zeitung betonte Lätzsch, das die 45 sächsischen Knappenvereine sehr viel Zeit und Mühe aufwenden würden, um den Jugendlichen die Vereinsarbeit schmackhaft zu machen. Trotzdem gehen mehr Mitglieder ab als das neue Mitglieder hinzukommen. Das ist Übrigens nicht nur ein Problem der Knappenvereine, sondern der meisten Vereine in Deutschland.   

Impressionen

TRADITION und Moderne sind kein Widerspruch

Denn das verbindende Element ist einerseits das Zugehörigkeitsgefühl und der Stolz auf eine lange Tradition und andererseits die Kohle, für die die Bergleute geschuftet haben und die auch in Zukunft weiterhin eine wichtige Rolle bei der sicheren Versorgung mit Strom und Wärme einnehmen wird.

Und das aus zwei einfachen Gründen: 

  1. regenerative Energieträger wie Windkraft und Solarenergie liefern weder eine gesicherte Leistung noch erzeugen sie Wärme. Flauten können nicht überbrückt werden, weil Großspeicher fehlen
  2. Solange wir ein Industrieland sind, braucht die Wirtschaft Wachstum. Und Wachstum ohne fossile Energieträger ist nicht möglich. 

Die Menschen in Ostdeutschland und insbesondere die Teilnehmer am 6. sächsischen Bergmannstag wissen das offensichtlich sehr viel besser als im Westen der Republik. Die politische Konsequenz müßte daher lauten: hört auf mit der Energiewende. Sie bringt nichts und kostet viel.  

Grubenfahrt unter Tage, am Tag der offenen Tür, Foto: Stadt Olbernhau

Falls Sie in Olbernhau auch mal einen Kurz-urlaub machen wollen, können wir Ihnen die Gegend wärmstens empfehlen. 

Kontakt: 

Tourist-Information Olbernhau

Grünthaler Strasse 20

09526 Olbernhau 

Tel.: 037360 – 689866

die Bergbautradition in Sachsen geht bis in das 14. Jhrdt. zurück, das spricht auch heute noch die Jugend an, Foto: Stadt Olbernhau
Diesen Beitrag teilen
Translate »