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WEITERE SCHACHTVERFÜLLUNGEN STEHEN AN

Bis zum 03.03.2023 war die Zeche Zollverein XII in Essen-Karnap immer noch aktiv, obschon die Kohlenförderung schon 1984 eingestellt wurde. Sie fungierte bis dato als zentrale Grubenwasserzeche. Auf der 950 Meter-Sohle pumpten dort leistungsstarke Kreiselpumpen jede Minute rd. 8000 Liter Grubenwasser über Steigrohre nach über Tage. Von dort ging das Grubenwasser in die Emscher.

Im Rahmen der Renaturierungsmaßnahmen der Emscher u.a. Nebenflüsse sowie durch die Umstellung der untertägigen Grubenwasserhaltung auf übertägigen Hängepumpenbetrieb wurde Schacht 12 bereits Ende 2022 verfüllt. Schacht 2 wird seit dem 03.03.2023 verfüllt. Damit entfällt die Schachtsicherung, die Bewetterung, die Reparaturmaßnahmen unter Tage sowie die Wartungsmannschaft, der  Schachtsteiger und der Fördermaschinist. Schacht 12 wird zum Sicherungsstandort umgebaut. (wir berichteten bereits >hier)    

In gleicher Weise werden sukzessive nunmehr die noch offenen Schächte der Grubenwasserzechen Concordia 2 und 6 (bereits verfüllt) in Oberhausen sowie die Schächte der Zechen Sälzer Amalie und der Notbefahrungsschacht Marie in Essen standfest verfüllt. 

In den nächsten Jahren folgt die Verfüllung der Schächte der Grubenwasserzechen Friedlicher Nachbar in Hattingen-Niederbredenscheid, Robert-Müser in Bochum-Werne und der Zeche Heinrich in Essen-Überruhr. Bis 2035 soll das Kapitel Grubenwasserhaltung unter Tage erledigt sein.  Federführend für die Schachtverfüllungen ist die Firma Thyssen Schachtbau, die die Arbeiten im Auftrag der RAG durchführt. 

Zukünftig wird das Grubenwasser nur noch an 6 Standorten gefördert. Es handelt sich dabei um die ehem. Zechen Walsum in Duisburg (bereits umgebaut), Friedlicher Nachbar in Hattingen, Haus Aden in Bergkamen, Lohberg in Dinslaken,  Robert Müser in Bochum und Heinrich in Essen-Überruhr. Im Saarland werden ebenfalls alle untertägig verbliebenen Grubenwasserbetriebe geschlossen. Das Grubenwasser soll druckfrei am Standort Duhamel der Zeche Bergwerk Saar in Ensdorf gehoben werden. Dazu werden neue Gebäude errichtet, die jeweils drei 12 Meter hohe Tauchkreiselpumpen aufnehmen können. 

Überwacht wird die Grubenwasserhaltung Tag und Nacht in der Grubenleitwarte auf der ehemaligen Zeche Pluto in Herne. Die Zeche Lohberg in Dinslaken wird bis 2035 zur neuen zentralen Grubenwasserzeche um-gebaut. Sie wird dann zusammen mit den Schächten 1 und 2 sowie Schacht Hünxe das Grubenwasser aus den ehem. Zechen Auguste Victoria in Marl, Fürst Leopold in Dorsten, Zollverein in Essen, Carolinenglück in Bochum, Sälzer-Amalie in Essen und Prosper-Haniel in Bottrop heben und über Steigrohre aufnehmen und in den Rhein einleiten. 

Dazu hat die Abt. 6 Bergbau und Energie in NRW der Bezirksregierung Arnsberg bereits mit Schreiben vom 22.02.2021 grünes Licht gegeben. Das Grubenwasser darf nun kontinuierlich und überwacht auf ein Niveau von 630 m NHW ansteigen. Verwerfungen unter Tage werden nicht erwartet.  

Grubenwasserhaltung

Oberhausen-Lirich  

Grubenwasserhaltung

Oberhausen-Lirich-Süd 

Grubenwasserhaltung Zeche Sälzer Amalie

Essen-Altendorf  

Notbefahrung Zeche Sälzer-Amalie, Schacht Marie, Essen

Grubenwasserzeche Heinrich, Essen-Überruhr 

Grubenwasserhaltung Zeche Friedlicher Nachbar

Hattingen-Niederbredenscheid 

Grubenwasserhaltung Zeche Robert-Müser

Bochum-Werne 

Quellenhinweise: 

N.N.: Friedlicher Nachbar, Robert Müser, Heinrich – Die Standorte der Grubenwasserhaltung an der Ruhr, RAG AG (Hrsg.) Essen o.J.,; N.N.: Machbarkeitsstudie zentrale Wasserhaltung Lohberg, RAG AG (hrsg.), März 2020; Pressemitteilung Thyssen Schachtbau Holding vom  07.03.2023 sowie RK-Redaktion vom 14.07.2023  

Fotonachweise: 

Header: getstockly (der Tod am Klavier), Illustration: Revierkohle ; links darunter: Concordia 2 und 6: Revierkohle; Zecher Sälzer-Amalie: Revierkohle, Zeche Friedlicher Nachbar: Revierkohle; Zeche Robeart Müser: RAG, darunter: Notschacht Marie: Marko Kruse, Veränderung:  Revierkohle; darunter: Zeche Heinrich: Elke Brochhagen, Stadt Essen   

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