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Steinkohle: Nachfrage wächst weltweit

Wachstum um 2,8 % auf 7,1 Mrd. Tonnen SKE gestiegen

Ende 2018 sind mit Prosper-Haniel in Bottrop und Anthrazit Ibbenbüren die letzten Zechen in Deutschland geschlossen worden. Weltweit aber ist der Hunger auf Kohle weiterhin sehr groß. Der Trend sei ungebrochen, so Franz-Josef Wodopia, GF des Vereins der Kohleimporteure und ehem. Chef des Steinkohle-Gesamtverbandes der RAG. Die Nachfrage in Deutschland ist zwar aufgrund des subventionierten  Öko-Stroms und einer Verlagerung von Industriebetrieben ins Ausland um 11,2 % auf 44,4 Mio T SKE zurückgegangen, dafür wuchs die Nachfrage nach Steinkohle für Kraftwerke und die Stahlindustrie im vergangenen Jahr um 2,8 % auf 7,1 Mrd. T SKE. Insbesondere in China, Südostasien, Russland und  Indien erhöhte sich die Produktion deutlich. Diese Länder verbrauchen mittlerweile die Kohle vollständig selbst und müssen zusätzliche Kohlen importieren.

Prof.Dr. Franz-Josef Wodopia

Prof.Dr. Franz-Josef Wodopia

Geschäftsführer des Vereins der Kohleimporteure (VDKI e.V.)

Johann Schneider hat in seinem neuesten Zeit-Essay “ die Apokalypse ist leider aus-erzählt“ bestimmt an solche Kämpfer für die Kohle wie Wodopia gedacht, als er diesen unterstellte, sie wären Scheinver-nünftig, in Wirklichkeit aber Egoisten bzw. wahlweise gewissenlose Arschlöcher im Angesicht des bevorstehenden Unter-gangs der gesamten Zivilisation aufgrund des menschengemachten Klimawandels. Dieser Untergang würde sich schleichend vollziehen und hatte bereits mit der Er-findung des Ottomotors, der Wachs-tumslogik des Kapitalismus und durch an-gereichertes Uran begonnen. Die Apo-kalypse wäre daher bereits auserzählt. Ins gleiche Horn bläst auch Sebastian Grieme, Aktivist der Klimaschutz-und Schule-schwänzer- Bewegung „Friday for Future“, wenn er behauptet, dass der Ausstieg aus der Kohle bis 2030 notwendig sei, um den Anstieg der globalen Durchschnittstemp-eratur bei 1,5 Grad zu stoppen, um eine Klimakatastrophe zu verhindern. Es wäre daher absurd, sich weiter an die Kohle zu klammern.     

Kohletransportband - Illustration: Sergey Skryl, fotolia-Kauf

Sind wir Kohlevertreter denn nun tat-sächlich alle gewissen-und rücksichtslos und geistig völlig zurückgeblieben ?

Natürlich nicht. Wir beschäftigen uns ebenfalls intensiv mit Frage, ob C02 den entscheidenden Einfluss auf das Klima hat und ob der von Menschen zusätzlich ver-ursachte C02-Ausstoß der entscheidende Beitrag ist, der  das ganze System zum kippen bringen könnte. Wir sehen das nicht und wissenschaftlich evidenzbasier-te Ergebnisse, die den menschenge-machten Co2-Ausstoß als Hauptgrund für die Klimaerwärmung (die selbstverständ-lich nicht geleugnet werden kann!)  ein-deutig belegen, gibt es bisher nicht. Was es aber gibt, ist die reale  Notwendigkeit, den Strom-und Wärmebedarf Tag und Nacht durchgehend zu befriedigen und gleichzeitig das Stromnetz durch schwankenden Öko-Strom aus Wind und Sonne vor dem Zusammenbruch zu be-wahren. Dazu braucht man auch weiterhin fossile Kraftwerke, die über große Turbin-en genügend Dampf erzeugen, um die Ge-neratoren auf Trab zu halten. Nur sie kann man herauf- und herunterfahren. Mit Wind-kraftanlagen geht das nicht. Und große Stromspeicher gibt es auch keine. Aber selbst dann, wenn es sie geben würde: Flaute bleibt Flaute. Von der fehlenden En-ergiedichte und dem benötigten Sekund- enstrom ganz zu schweigen. Den Preis, den alle Menschen in Deutschland bezahl-en müßten, wenn man bis 2030 alle Kohle-kraftwerke abschalten würde, ist in Anbe-tracht der Tatsache, dass diese nach Be-rechnungen von Wodopia nur 0,25 % aller C02-Emissionen in Deutschland verur-sachen, einfach zu hoch und auch kein Grund, die Versorgungssicherheit zu ge-fährden. Apokalypse hin oder her. Es geht um Verantwortung und Redlichkeit. Dieser fühlen wir uns verpflichtet.  

nothing goes without coal

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Quellenhinweis: Zeit-Online vom 29.08.2018 und 31.07.2019; WAZ vom 19.07.2019; Pressemitteilung des Vereins der Kohleimporteure vom 19.7.2019

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