Smart Grid der Zukunft dezentrale Erzeugungs-anlagen führen zu komplexen Steuerungs-strukturen
Mit steigender Anzahl dezentraler Erzeuger ändern sich auch die Anforderungen an die Netz-Infrastruktur. Und zwar fundamental. Die Fließrichtung des Stroms kann sich aufgrund fluktuierender erneuerbarer Energien ändern und damit die Stabilität des Stromnetzes gefährden. Im Bereich der Lastgangregelung erfordern dezentrale Stromerzeuger eine komplexere Steuerungsstruktur, um die 50-Hertz-Frequenz sekundengenau aufrecht erhalten zu können. Problematisch kann es werden, wenn viele dezentrale Erzeuger den Strom auch direkt in das Nieder-und Mittelspannungsnetz einspeisen dürfen. Bisher wird der Strom von der Höchstspannungs-Wechselstromebene zu den unteren Ebenen weitergeleitet. Allerdings haben intelligente Stromnetztechniken wie das Smart Grid den Vorteil, das sie den Strom zeitlich verteilen können, wenn das Netz geringer ausgelastet ist. Dadurch können Lastspitzen vermieden werden. Das wiederum spart Kosten.
Das Speicherproblem
Das nutzt aber alles nichts, wenn man es mit intermittierenden Wind-und Solaranlagen zu tun hat. Denn die können in Flautezeiten auch schon mal ganz ausfallen. Das Ergebnis ist dann Netto-Null.
Batteriespeicher, die eine Flaute von rd. 14 Tagen ausgleichen könnten, gibt es nicht. Und wenn es sie geben würde, müssten diese in Billionenhöhe ebenfalls vom Steuerzahler subventioniert werden. Wie die gesamten regenerativen Energieträger. Das wird der Haushalt der Bundesrepublik auf Dauer wohl kaum aushalten. Es sei, man setzt bewusst auf Verzicht und Armut.
Die Deutsche Telekom AG hatte sich bereits in 2012 an diesem Fakt die Zähne ausgebissen. Für rd. 20.000 EUR und 500,00 EUR Wartungskosten im Jahr bot der halbstaatliche Konzern ein Blockheizkraft als virtuelles Kleinkraftwerk diversen Eigenheim-besitzern an. Mangels Nachfrage wurde das Projekt still und leise wieder beerdigt.
Übersetzt in etwas einfacheren Worten bedeutet virtuelles Verwalten von E-Autos z.B., das Ihr Versorger an kalten Tagen und Spitzenlastbedarfszeiten so frei ist, den Batteriestrom aus ihrem Auto zu klauen. Sie glauben das nicht ? Warten Sie mal ab. Die zeitweilige Stromabschaltung wird 2025 Gesetz. Den Entwurf dazu gibt es schon.
Die Optimisten unter den Klimagläubigen werden jetzt bestimmt sagen; was soll´s? Um das Klima zu retten, sollte kann gerne auch mal verzichten. Schließlich sind wir mit virtuellen Büros, virtuellen Schulen und virtuellen Realitäten doch auch ganz gut gefahren. Warum nicht auch virtuelle Kraftwerke.
Ja genau, warum eigentlich nicht, oder ?
Glückauf !
Quellenhinweise:
Blach, Bernhard: Die Kellerexperimente der Deutschen Telekom, in: Jahrbuch für Energiepolitik und Montankultur, Revierkohle BV (Hrsg.) Hamburg, 2012, S. 50 ff; Reuters.de vom 31.01.2023; bmwk.de vom 08.08.2023; business.ewe.de vom 05.06.2023; Eike.de vom 04.08.2023 sowie RK-Redaktion vom 14.09.2023
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