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In einer atemberaubenden Großzügigkeit hat die deutsche Regierung beschlossen, satte 50 Milliarden Euro in die Rettung der Wirtschaft zu pumpen – alles im Namen der Energiewende. Offenbar ist es an der Zeit, nicht nur die Umwelt zu retten, sondern auch die heimische Wirtschaft vor dem drohenden Untergang zu bewahren.

Die Frage, die sich aufdrängt: Können 50 Milliarden Euro wirklich den Konkurrenzkampf der deutschen Wirtschaft auf dem globalen Markt ankurbeln oder handelt es sich hierbei um den teuersten Energieschub seit der Erfindung des perpetuum mobile?

Die Regierung betont, dass diese gewaltige Summe die Wettbewerbsfähigkeit stärken wird, indem sie innovative Technologien und nachhaltige Projekte fördert. Aber hey, warum nicht gleich eine Goldmine auf dem Mond finanzieren? Das würde auch die Wirtschaft ankurbeln – wenn auch nur die außerirdische.

Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Geld nicht immer die Lösung ist. Erinnern wir uns nur an das sagenumwobene Milliardenloch, das in die berüchtigte BER-Flughafenbaustelle gestopft wurde. Wer hätte gedacht, dass ein Flughafen teurer sein kann als ein Ticket zu einem Coldplay-Konzert?

Die skeptischen Stimmen in der Bevölkerung fragen sich, ob nicht ein Teil dieses Geldregens besser in die Bildung oder in soziale Projekte hätte fließen können. Aber wer braucht schon gebildete Menschen, wenn man auch eine Armee von Ingenieuren haben kann, die in einer gläsernen Blase nach dem perfekten Windrad-Design suchen?

Ein weiterer Punkt, der auf Ironie stößt, ist die Tatsache, dass diese Finanzspritze ausgerechnet in Zeiten erfolgt, in denen der durchschnittliche Bürger beim Tanken schon das Gefühl hat, einen kleinen Schatz zu verlieren. Da kommt die großzügige Finanzierung der Energiewende dem Steuerzahler wie ein Schlag ins Gesicht vor. 

Die Hoffnung, dass diese 50 Milliarden Euro die deutsche Wirtschaft in ein grünes Paradies verwandeln, scheint fast so groß wie das Budget selbst zu sein. Vielleicht sollten wir uns darauf einstellen, dass in ein paar Jahren jeder Haushalt sein eigenes kleines Windrad im Vorgarten stehen hat – finanziert von den goldenen Flüssen der Energiewende.

In der Zwischenzeit bleibt die Frage offen: Werden diese Subventionen die Wettbewerbsfähigkeit stärken? Oder werden sie nur dazu dienen, die nächste Generation von deutschen Ingenieuren in einem Meer aus grünem Geld schwimmen zu lassen, während die Weltwirtschaft siebzehn Runden weiterzieht? Nur die Zeit wird zeigen, ob diese gigantische Summe eine Investition in die Zukunft oder ein teures Missverständnis ist.

 

Die Energiewende als Rettungsanker oder doch nur Geldverbrennungsmaschine ?

Um es aber klar zu sagen: wir halten die Energiewende keineswegs für ein Missverständnis, sondern für eine gewollte Transformation der Gesellschaft hin zu einer neuen Öko-Agrargesellschaft mittelständiger Prägung. Das jedenfall ist das Programmziel der Grünen. Das alles geschieht unter dem Vorwand der angeblichen Klimakrise, die es abzuwenden gilt. Koste es, was es wolle. 

Und der Schuldige ist spätestens seit 2000 auch dingfest gemacht: das von Menschen verursachte CO2. Also muß die Gesellschaft und die Wirtschaft vollständig dekarbonisiert werden, um die Erdeerwärm-ung auf unter 2 Grad stabil zu halten. 

Jeder Physiker und Meteorologe wird über soviel Schwachsinn nur den Kopf schütteln oder mitmachen. Wegen der Drittmittel. 

Nun gerät wegen dieser verfehlten Energiepolitik die deutsche Wirtschaft ins wanken, weil die Strompreise wegen des Ausbaus und der ebenfalls  gigantischen Subventionierung  regenerativer Energieträger immer weiter nach oben steigen. 

Das hat der Oberöko und BM der Wirtschaft, Dr. Robert Habeck, offensichtlich nun auch selbst erkannt, das da etwas ins bröckeln bzw. ins abwandern gerät. 

Mit 50 Mrd. EUR will er nun gegensteuern. Bei gleichzeitiger Einhaltung der Schuldenbremse. Wie das gehen soll, bleibt allerdings sein Geheimnis. Kein Geheimnis ist indessen, wer das ganze bezahlen soll. Der deutsche Michel und die deutsche Micheline natürlich. Wer denn sonst.      

Um sich von China und Russland unabhängiger zu machen, will Habeck den Stromnetzausbau und den Ausbau einer Wasserstoffwirtschaft vorantreiben. Schienen, Brücken und Straßen sollen ertüchtigt werden. CO2 soll per Carbon-Capter and Storage-Verfahren unterirdisch verpresst werden. Dies betrifft das erzeugte CO2 von Kraftwerken, der Glas, Zement-, Papier und chemischen Industrie. Außerdem soll der Strom nicht nur für Großbetriebe subventioniert werden.

Der Grund ist klar. Habeck will seine unsinnige Energiewendepolitik fortsetzen und gleichzeitig verhindern, das die deutsche Industrie wegen der hausgemachten hohen Energiekosten ins Ausland abwandert. Das kann auf Dauer nicht gutgehen. 

Auch dafür gibt es einen einfachen Grund: Öko-Strom ist nicht speicherbar, steht nicht sekundengenau zur Verfügung und ist ohne Dauersubventionen nicht wettbewerbsfähig. Schon deshalb nicht, weil fast alle Länder der Welt nach wie vor auf preiswerte fossile Rohstoffe setzen. Und das ist auch richtig so. Schließlich wollen auch ärmere Länder am Wohlstand teilhaben. Und dazu braucht man preiswerten Strom sowie preiswerte Prozesswärme. Diese kann nur von Kraftwerken zur Verfügung gestellt werden. 

Außerdem zeichnet Kohle nach wie vor für fast alle hergestellten Produkte verantwortlich. Auch eine Windkraftanlage lässt sich ohne fossile Energieträger nicht herstellen. (Generator, Betonturm etc.) 

"für diese Legislaturperiode gilt der Koalitionsvertrag inklusive der Schuldenbremse"

Robert Habeck ( Grüne), Bundeswirtschaftsminister 

Wer investiert, soll Steuererleichterungen erhalten, so Habeck. Außerdem sollen Arbeitnehmer steuerlich entlastet werden, wenn sie freiwillig nach der Rente weiterarbeiten. 

Besonders liebäugelt Habeck mit dem Wasserstoffausbau. Kraftwerke, die mit einer Wasserstoff-Gasturbine betrieben werden, werden von ihm als „Game-Changer“ hochgejubelt. Bis 2030 will er 21 Gigawatt neu bauen lassen. Das entspricht der Leistung der letzten drei stillgelegten Atomkraftwerke. 

In Leipzig ging nun das 125 Megawatt große Heizkraftwerk Süd für schlapppe 188 Mio. Euro aus Steuer-mitteln in Betrieb. Der Brenner des Kraftwerks soll mit 100 % grünem  Wasserstoff betrieben werden. Den gibt es aber noch nicht. Also wird er mit schnödem grauem Erdgas betrieben. Grauer Wasserstoff soll 2027 aus Leuna kommen. Dort soll das Erdgas zu grauem Wasserstoff gecrackt werden. Wann grüner Wasserstoff bereit stehen wird, steht allerdings in den Sternen. Aber glauben Sie jetzt bloß nicht, das dadurch der Strombedarf der Stadt Leipzig gedeckt werden könnte. 

Der Hauptteil wird immer noch vom Kohlekraftwerk Lippendorf gedeckt. Eigentlich wollte man das 1.840 Megawatt große und 21 Jahre alte Kraftwerk im Rahmen des 2019 ausgerufenen „Klimanotstandes“ längst stilllegen. Nun ist man froh, das es weiterhin zuverlässig Strom und Wärme preiswert produziert. 

Derzeit träumt die Bundesregierung von einem Import des Wasserstoffs per Pipeline aus Namibia. Leider hat die Sache einen Haken: In dem wasserarmen Land müßten riesige Wasseraufbereitungsanlagen gebaut werden. Ebenso riesige Solarkraftwerke zur Herstellung des Stroms aus Wasserstoff. Und für den Transport von flüssigem Wasserstoff gibt es bisher keine Tankerflotte, die den Wasserstoffbedarf ganzjährig befriedigen könnte. Von dem hohen Energieverlust von 70 % bei der Aufspaltung und Umwandlung des Wasserstoffs wollen wir hier gar nicht erst reden. Das haben wir schon an anderer Stellle ausführlich getan. (siehe >hier; >hier und >hier

Die Deckelung des Strompreises in Form eines 5 Jahre geltenden sog. Brückenstrompreises für 6 Ct/kWh wird auf Dauer keine Lösung sein. Denn Deutschland kann weder das Klima noch die Energiewende im Alleingang retten. Und der Steuerzahler kann nur so lange zur Kasse gebeten werden, bis die Hose unten ist. Glückauf !   

 Quellenhinweise: 

Eike.de vom 24. und 27.10.2023; ZDF.de vom 24.10.2023 (ZDF-heute 21:36 h); ARD, Tagesschau.de vom 24.10.2023; Der Spiegel vom 24.10.2023; taz.de vom 25.10.2023; Merkur.de vom 25.10.2023 sowie RK-Redaktion vom 14.11.2023   

Fotonachweise: 

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Päppeld wegen verfehlter Energiewende
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Päppeld wegen verfehlter Energiewende
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Robert Habeck will den Strompreis für die Wirtschaft stark subventionieren, um von der verfehlten Energiewendepolitik abzulenken
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Berufsverband Revierkohle, Ast Hamburg
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