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DER MYTHOS LEBT - DAS RUHR-MUSEUM BELEGT ES MIT EINER SONDERAUSSTELLUNG

Fussball und Bergbau bildeten über Jahrzehnte lang im Revier eine Einheit. Auch nach Schließung der letzten Zeche im Jahre 2018 lebt der Mythos Fussball weiter. Er bildet sozusagen den sozialen Kitt. Dies gilt sowohl für den BVB in Dortmund, Schalke 04 in Gelsenkirchen aber auch Vereinen wie Rot-Weiß-Essen, Oberliga West und anderen Fußballclubs.  

Wobei Schalke 04 ein besonderes Augenmerk verdient. Denn dieser Verein wurde von Bergleuten gegründet. Und Bergleute wie Kuzorra führten den Verein zu Ruhm und Ehre. Die RAG unterstützte viele Fußballer, in dem diese z.B. von der Arbeit zeitweise freigestellt wurden. Und auch als Sponsor ließ sich die RAG nicht lumpen. 

Fußball im Revier ist also mehr als nur ein Spiel. Es ist ein Lebensgefühl, das in der Tradition und in seiner Ausprägung dem Mutterland des Fußballs, England, in nichts nachsteht. Einschließlich präkerer Verhältnisse und der Tristesse, die zu Beginn des Fußball-Zeitalters im Revier zur Tagesausstatt-ung gehörte.  

Auch das verschweigt die neue Ausstellung im Ruhr-Museum auf Zollverein XII nicht. 

Ein Jahr vor dem Anpfiff der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland zeigen das Deutsche Fußballmuseum  in Dortmund und das Ruhr-Museum in Essen gemeinsam auf der Bunkerebene der ehemaligen Kohlenwäsche eine große fotografische Sonderschau mit allem drum und dran vom 08.Mai 2023 bis zum 04.Februar 2024. 

Mehr als 450 klassische, aber noch nie gezeigte Fußballmotive von so bekannten Fotografen wie Andreas Gursky und Roland Wirtz, renommierten Fotoagenturen aus dem Revier sowie aus den Archiven der Stadt und der Vereine werden erstmalig in der Öffentlichkeit präsentiert. 

Die Präsentation gliedert sich in 11 Themenbereiche und umfasst die Begriffe Lebensgefühl, auf dem Platz, Triumphe und Tragödien, Legenden und Idole, Stadionbesuch, auf Asche, am Spielfeldrand und Kommerzialisierung. Letzteres dokumentiert die Abkehr vom Arbeitersport der Bergleute. 

Im Deutschen Fußball-Museum in Dortmund wird allerdings noch wesentlich mehr geboten. Dort befindet sich das gesamte Kaleidoskop des Fußballs im Ruhrgebiet. Einschließlich des Originaltrikots von Helmut Rahn aus dem WM-Endspiel von 1954. 

Mythos und Moderne bilden KEINE GEGENSÄTZE

Amateurfußballer vor der Zeche Robert-Müser in Bochum -Werne 1960

Auch die kleinen Amateurvereine an Rhein und Ruhr prägten schon in den 50er Jahren das Fußballleben. Geübt wird und wurde auf Bolzplätzen, vor der Haustür, in kleinen Stadien oder eben vor der Zeche. 

Fußballspieler vor der Zeche Victoria Stinnes in Essen 1957

DER SPIELPLAN

Neben der erwähnten Fotoausstellung veranstaltet das Deutsche Fußballmuseum als auch das Ruhrmuseum begleitend etliche Vorträge, Filamabende, Open-Air-Kino (Zollverein) , Führungen und Fußball-Liederabende.

Einer der Hauptförderer der Ausstellung ist die RAG-Stiftung.  

Bei Vorlage einer Dauerkarte eines Ruhrgebietsvereins oder eines Tickets des Deutschen Fußballmuseums ermäßigt sich der Eintritt für die Sonderausstellung um 20 %.  

MALOCHER AUF UND UNTER DEM RASEN

Die Zechenleitungen stellten in den 40er, 50er, 60er und 70er Jahre den fußballbegeisterten Bergleuten auch auf ihren Betriebsgrundstücken Spielplätze zur Verfügung und förderten die ortsansässigen kleinen Vereine. Mehr als ein Dutzend Zechen-und Arbeitervereien spielten in der höchsten Spielklasse, der Oberliga West. Mit der Bergbaukrise folgte ab den 70er Jahren dann leider auch der sportliche Abstieg. 

Quellenhinweise: 

RAG-Pressemitteilung vom 12.05.2023; Ruhr-Museum-Pressemitteilung vom 08.05.2023; WAZ vom 04.05.2023; WDR vom 18.05.2023 sowie RK-Redaktion vom 14.06.2023 

Fotonachweise: 

Header: spielende Fuballkinder vor der Zeche Centrum in Bochum-Wattenscheid 1960: RAG; Hintergrundfoto: Rheinisches Bildarchiv Köln-Cargesheim; links darunter: Stadt Bochum; links und rechts darunter: getstdockly; Montagen: Revierkohle  

 

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