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Methanol (CH₃OH) ist ein interessanter Energieträger, insbesondere im Kontext der Energiewende und CO₂-Nutzung, wie es beim Projekt „Carbon2Chem“ vorgesehen ist. Es gibt jedoch sowohl Vorteile als auch Nachteile im Hinblick auf seine Eignung, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit zur Deckung des Energiebedarfs.


Vorteile von Methanol als Energieträger

  1. CO₂-Recycling
    Methanol kann aus CO₂ und Wasserstoff (H₂) hergestellt werden. In der Regel handelt es sich hier allerdings nicht um grünen, aus Windstrom hergestellten Wasserstoff mit Hilfe der Elektrolyse, sondern um grauen Wasserstoff. Also aus preiswertem fossilem Erdgas gewonnener Wasserstoff. Dadurch wird CO₂ nicht ausgestoßen, sondern als Rohstoff genutzt – ein wichtiger Schritt zur Kreislaufwirtschaft. Das Klima wird dadurch allerdings weder neutraler noch gerettet. 

  2. Vielseitigkeit
    Methanol kann:

    • als Treibstoff in Fahrzeugen (Methanol- oder umgerüstete Ottomotoren),

    • in Brennstoffzellen zur Stromerzeugung,

    • als chemischer Grundstoff (z. B. für Kunststoffe),

    • oder zur Speicherung von Energie verwendet werden.

  3. Flüssig bei Raumtemperatur
    Im Gegensatz zu Wasserstoff ist Methanol leichter zu lagern, zu transportieren und zu verteilen. Vorhandene Infrastruktur (z. B. Tanklager) kann mit relativ geringen Anpassungen genutzt werden.

  4. Erprobte Technologie
    Die Herstellung und Nutzung von Methanol ist technisch gut verstanden, was die Implementierung erleichtert.


Nachteile von Methanol

  1. Giftigkeit
    Methanol ist stark giftig – schon geringe Mengen können bei Einnahme, Inhalation oder Hautkontakt zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Sicherheitsaspekte sind also besonders wichtig.

  2. Herstellungskosten & Energieaufwand
    Die Herstellung von Methanol aus CO₂ ist energieintensiv, insbesondere wegen des Bedarfs an grünem Wasserstoff. Damit ist es heute nicht wettbewerbsfähig gegenüber fossilen Alternativen.

  3. Geringere Energiedichte
    Methanol enthält weniger Energie pro Liter als Benzin oder Diesel (~15,6 MJ/L vs. ~35 MJ/L), was den Energiebedarf erhöht und größere Tanks oder häufigeres Tanken notwendig macht.

  4. CO₂-Herkunft entscheidend
    Wird der Strom für die Elektrolyse (zur H₂-Erzeugung) nicht aus erneuerbaren Quellen gewonnen, fällt die CO₂-Bilanz negativ aus.

  5. Kostenaspekte

  • Heutige Kosten (2025, Schätzung):
    Grünes Methanol (aus CO₂ und grünem Wasserstoff) liegt aktuell bei etwa 300–600 Euro /je Tonne, abhängig von Standort, Energiepreisen und Skalierung. Im Vergleich: Fossiles Methanol liegt bei 150–250 €/t.

  • Wettbewerbsfähigkeit:
    Langfristig kann grünes Methanol nur dann wettbewerbsfähig werden, wenn die Stromkosten massiv sinken oder die Bundesregierung massiv weiter subventioniert. Das wäre dann aber ein reines Ideologieprojekt wie die gesamten erneuerbaren Energieprojekte der letzten 25 Jahre. 

  • Infrastrukturkosten:
    Hinzu kommen die Kosten für die Umrüstungen der Tankstellen auf grünes Methanol und grünen Wasserstoff, die Umrüstung der Fahrzeugflotten und die Umrüstung von Industrieanlagen. Allen voran die Stahl-und chemische Industrie. 

die deutsche Wehrmachtsgeschichte lässt grüßen Messerschmitt-Jäger flogen mit Methanol

Schon im zweiten Weltkrieg wurde mangels Öl Methanol bei der Luftwaffe der deutschen Wehrmacht eingesetzt. Die Sturzkampfbomber von Messerschmitt und Focke-Wulff konnten dadurch ihre Leistungsfähigkeit kurzzeitig steigern.  Das erste E-Auto mit Methanol erreichte eine Reichweite von 800 km und wurde von dem Ingenieur Roland Gumpert unter der Bezeichnung RG Nathalie First Edition konzipiert. First ist wörtlich zu verstehen, denn das Protoauto kostete 407.000,00 Euro.  Leider ist das Fahrzeug noch nicht alltagstauglich. Der Vorteil gegenüber Wasserstoff wäre aber, das man kein sündhaft teures und leicht angreifbares  Wasserinfrastrukturnetz bräuchte, weil Methanol ähnlich wie Äthanol flüüsig ist und man es daher leicht und schnell tanken könnte.  

wie immer die großen Industrieabgreifer ThyssenKrupp; Max-Plnack-Institut, Frauenhofer-Institut Umsicht, Uhde, Poylsius Decarbon und Nucera

die Projektbeteiligten

Die Bundesregierung fördert Methanol-Projekte seit 2016. Von 2024 bis 2028 in Höhe von 50 Mio.Euro.

die Bundesregierung

Leuna-Projekt; Methanol-to-SAF-Projekt, SolMeth24 – Solar-Methanol-Projekt

weitere Methanol-Projekte seit 2016

auch die unterirdische Verpressung von CO2 mit Hilfe der sog. CCS-Technologie ist eine Vermeidungsstrategie. CO2 wird dabei aus den Rauchgasen in den Kraftwerken herausgefiltert, abgetrennt und in aquifären porösen Gesteinsfomrationen im Meer verpresst. Dort kann es nicht mehr entweichen.

Kohlenstoffdioxid

CO0-Verwertung

Quellenhinweise: 

vision-mobility.de vom23.10.2018; rolandgumpert.com o.J.; elektroautomobil.com vom 20.07.2020; dena.de vom 13.06.2024; Eike.de vom 29.07.2021 sowie RK-Redaktion vom 14.06.2025 

Fotonachweise: 

Header: Postadler: freepik; Chemieanlage: unsplash; Hintergrund:unsplash; links unten:Laborbild:  pixabay.com; unten Mitte (kleine Foto v.l.n.r.): pixabay.com 

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Methanol aus CO2
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