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OFFSHORE- WINDSTROM-KONVERTERSTATION SOLL DAS KRAFTWERK IBBENBÜREN ERSETZEN

Am 06.April 2025 richteten sich alle Zuschauerblicke auf den Schafberg in Ibbenbüren. Dorthin, wo seit Juli 1981 in unmittelbarer Nähe zum Bergwerk Ibbenbüren das Steinkohle-Kraftwerk der RWE trohnte. Es wurde grausam gesprengt. Und zwar in Teilen.  Das Kesselhaus wurde bereits seiner Verkleidung beraubt. Seit eineinhalb Jahren wüten die Abrissbagger auf dem Gelände des im Juli 2021 stillgelegten Kraftwerks.

Das RWE-Kraftwerk, das in unmittelbarer Nähe zum im Dezember 2018 stillgelegten Bergwerks Anthrazit-Ibbenbüren stand, hatte eine Leistung von 838 Megawatt, beschäftigte 140 Mitarbeiter und versorgte Ibbenbüren und das Tecklenburger Land zuverlässig über die gesamte Laufzeit mit 158 Mrd. kWh Strom. Außerdem produzierte das Kraftwerk 70 Mio kWh an Wärme. Diese wurde in das Fernwärmeleitungsnetz eingespeist.

Nach dem der Hauptkohlelieferant Anthrazit Ibbenbüren aus politischen Gründen schließen mußte, verkaufte der Betreiber RWE das Gelände an den Netzbetreiber Amprion. Dieser plant auf dem Gelände die Errichtung einer Konverterstation der Baureihe Balwin 2 (so wie auf dem stillgelegten Kraftwerksgelände in Voerde).   

  • glaubt Amprion »

nach uns die Sintflut Gaskraftwerke und Windstrom sollen die Grundlast ersetzen

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BalWin 2-HGÜ-Konverter wird´s richten

Dahinter steckt die Hoffnung, das schwankender Windstrom von der Ostsee kommend über Konverterstationen zuverlässig und sekundengenau von Gleich-auf Wechselstrom umgewandelt wird und dann reibungslos in das Stromnetz weiter verteilt werden kann. 

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keine neuen Arbeitsplätze

Für den Aufbau der Konverterstation werden rd. 150 Mitarbeiter benötigt. Für die Wartung und Reparatur der Station werden 3-5 Mitarbeiter benötigt. Das war´s. Von einer Revitalisierung für den Standort sowohl des Bergwerks als auch für den Standort des Kraftwerks kann beim besten Willen keine Rede sein, wie es die sechs Kohlegemeinden in einer gemeinsamen Resolution noch Anfang 2022 versprachen. Nicht einmal ein neues Gaskraftwerk wie auf dem ebenfalls stillgelegten Kraftwerk Voerde soll auf dem Gelände des Kraftwerks Ibbenbüren errichtet werden. Allenfalls die Abwärme des Konverters sollen genutzt werden. Die Anlage soll 2030 in Betrieb gehen. Für die Beerdigung des Kraftwerks zeichnet die Firma Hagedorn verantwortlich.  Warum Amprion die Bewohner am Tag der Sprengung des Kühlturms und des Kesselhauses (6.04.2025) die Anwohner zu einer Partie einlud, bleibt unverständlich. Zu feiern gab´s es ja nichts. Außer für Klimaaktivisten.

WKA 3

schwarzstartfähige Kraftwerke

Schaut man sich die lange Liste stillgelegter thermisch-fossiler Kraftwerke in Deutschland an,  dann kann einem wegen der Versogungssicherheit Angst und Bange werden. (siehe > hier) Laut Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland zwar noch 174 Kohlekraftwerke, davon aber nur 26 Anlagen, die schwarzstartfähig sind und damit in der Lage, den Netzwiederaufbau im Falle eines Netzzusammenbruchs herzustellen. Schwarzstartfähigkeit bedeutet, das ein Kraftwerk technisch in der Lage ist, ohne externe Stromversorgung das Stromnetz wieder hochzufahren, wenn es z.B. infolge einer starken Einspeiseschwankung regenerativer Energieträger zusammengebrochen ist. Das war z.B. in Spanien in diesem Jahr der Fall. (siehe unser Beitrag) 

Wir bezweifeln daher , das Wind-und Sonnenkraftwerke einschließlich Konverter und Batterien in der Lage sein werden, den Strom in Zukunft preiswert und zuverlässig wie unsere Kraftwerke zu den Verbrauchern zu liefern. Und ob bis 2045 wasserstofffähige grüne Gaskraftwerke die Grundlastkraftwerke zuverlässig ersetzen können, wagen wir ebenfalls zu bezweifeln. Das Kind muß halt erst in den Brunnen fallen. Glückauf !   

der Amprion-Mann ist voller Zuversicht, das Offshore-Windstrom die Versorgungslücke erfolgreich schließen wird, GrafiK: vidstockgraphics

Eine besondere Zesur ging am 06.April 2025 über die Bühne: der 275 Meter hohe Schornstein wurde gesprengt und fiel zu Boden. Das war traurige Präzsionsarbeit. Einige Impressionen über diesen unglücklichen Augenblick wollen wir ihnen nicht vorenthalten. 

Quellenhinweise:

unternehmensgruppe-hagedorn.de vom 19.07.2023; wdr.de vom 20.02.2025 und 07.03.2025; Westfälische Nachrichten vom 31.03.2025; tageschau.de vom 06.04.2025; NOZ.de vom 28.03.2025; Bundesnetzagentur.de und RK-Redaktion vom 14.05.2025

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