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Das Thema Wärmedämmung beschäftigt uns schon seit 2014. Unter dem Titel „Volksverdämmung – Geldschneiderei mit Heiligenschein“ setzten wir uns in unserem Jahrbuch kritisch mit den Machenschaften der Dämmstoff-industrie, der Subventionsmentalität der Branche sowie der Ineffizienz der Dämmmaßnahmen zwecks Klimarettung auseinander. Seit dem nimmt das Thema aufgrund gesetzlicher Vorgaben immer breiteren Raum in der Ge-sellschaft ein. Zu Unrecht, wie wir meinen.  

Denn die Notwendigkeit zur Dämmung aller Häuser wird damit begründet, das man mit Dämm-Maßnahmen erstens die Energiekosten drastisch senken und zweitens das Klima retten könnte. Denn gedämmte Häuser emittieren weniger CO2 „Klimagift.“ Hinter dieser naiven und falschen Vorstellung steckt jedoch wie immer nur pure Geldgier bei den Unternehmen und beim Handwerk. 

Genau so wie bei den erneuerbaren Energien handelt es sich um eine riesige Subventions-Abgreif-Maschinerie, die ansonsten nicht marktfähig wäre. 

Wärmedämmung-Verbundsysteme

50 % heizkosten-ersparnis ?

Das jedenfalls behauptete vor Jahren der Fachverband Wärmedämmung-Verbundsystem. Und die Deutsche Energie-Agentur ging sogar noch weiter und sprach von bis zu 70 % Kostenersparnis beim heizen, wenn man sich für Styroporplatten und Mineralwolle entscheiden würde. Seit dem entwickeln sich die Deutschen zu wahren Styropor-Junkis. 

Dabei hatte schon 1985 Konrad Fischer als verantwortlicher Gutachter des Frauenhofer-Instituts für Bauphysik nachgewiesen, das die Heizkosten nach einer Fassadendämmung nur geringfügig sinken würden. Denn massive Hauswände speichern im Sommer die Wärme der Sonnenstrahlen und führen somit über das Jahr gerechnet zu niedrigeren Brennstoffkosten als wärmegedämmte Wände mit dreifach verglasten Fenstern. 

Hinzu kommen die erheblichen Folgekosten für den Wartungsaufwand. Dieser entsteht z.B. durch Schimmelbildung infolge Feuchtigkeit und Löcherbildung (das Spechtproblem). Unter dem Strich würde der Einspareffekt gerade einmal bei 15 % liegen, so Fischer. 

Diese Ansicht wird auch von Prof. Dr. Jens Fehrenberg von der FH Hildesheim geteilt. Auch er ist der Ansicht, das 20 cm dicke Polystorol-Hauswände nicht besser dämmen würden als ein Ziegelmauerwerk.

Zwar konnte das Frauenhofer-Institut für Bauphysik im  Versuchsaufbau nachweisen, das durch eine Verbesserung der Wärmedämmung der sog. Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) um 85 % gesteigert werden konnte, in der Heizkosten-abrechnung schlug sich das aber in Praxi nicht nieder. 

Warum? Weil man die Gesamtkosten für die jeweilige Hausfläche, der Himmelsausrichtung und dem Zustand der übrigen Gebäudeteile wie Keller, Dach etc. betrachten muss. Eine Verbesserung des U-Wertes konnte in der Praxis daher nicht nachgewiesen werden.    

 

"Klimaschutz muss pragmatisch sein - und sozial ausgewogen"

Andreas Breitner, Direktor des Verbandes norddeutscher Wohnungsunternehmen

" Wer sein Haus, seine Wohnung energetisch saniert, spart Energiekosten"

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Hamburg *

Quellenhinweise: 

Blach, Bernhard: Volksverdämmung – Geldschneiderei mit Heiligenschein, Jahrbuch für Energiepolitik und Montankultur, Revierkohle (Hrsg.),Hamburg 2014, S. 44 ff; Süddeutsche Zeitung vom 19.02.2016; sanier.de vom 17.07.2023; Eike.de vom 09.10.2020;  *) bei uns, Mitgliederzeitschift der Wohnungsgenossenschaft von 1904 eG, Hamburg vom 01.06.2023 sowie RK-Redaktion vom 14.08.2023

Fotonachweise: 

Header: gestockly, Gestaltung: Revierkohle; darunter: Rohbau: getstockly, rechts darunter. Frau mit Pulli: getstockly, links unter dem Video: Rohbau: getstockly 

Und soweit die Dämmmaßnahmen nicht fachgerecht durchgeführt und Styroporplatten nicht mit hoher Qualitätsklasse (Wärmedämmfaktor 0,32) verklebt werden, bildet sich nach rd. 2 Jahren Feuchtigkeit zwischen der Hauswand und dem Dämmmaterial. Aufgrund der mangelnden Kapillarentfeuchtung kann diese im Kapillarrissnetz der Fassendoberfläche nicht entwichen. Es kommt zu Schimmel-und Algenbefall. Durchwurmte Polystyrolplatten müsse nach zwei Jahren dann wieder heruntergerissen werden. 

Damit es zu solchen Schimmelbildungen nicht kommt, greifen viele Hausbesitzer zu Pestiziden und Fungiziden, um eine Grünverfärbung der Hauswand zu verhindern. Auch das ist nicht gerade nachhaltig. Wenn aber doch abgerissen werden muss, dann entstehen weitaus höhere Kosten.     

Und die sollte man nicht klein reden. Denn beim Abriss entsteht ein Stoffgemisch, das sich aus dem fest verklebten Polystyrol mit dem Mauerwerk ergibt. Hinzu kommt der Putz, der auf den Polystorolplatten aufgebracht wurde. Da dieses Stoffgemisch nicht trennbar ist, gibt es auch keine Wiederverwendungsmöglichkeit. Bleibt also nur die Schutthalde.   

Und dann hätten wir da noch die Brandgefahr. Die Dämmstoffbranche spricht zwar davon, das ihre Styroporplatten nur schwer entflammbar sind (EPS-Brandklasse B1). Die Praxis hat aber gezeigt, das die Platten wie Zunder brennen und als Brandbeschleuniger wirken.  In solchen Fällen war die Feuerwehr bisher immer machtlos, weil man Styropor nicht mit Wasser löschen kann.   

In der Zwischenzeit setzt man daher Mineralwollbänder als Brandriegel ein, da Mineralwolle nicht brennt und das Feuer diesen Riegel daher auch nicht überspringen kann. Was wiederum die Kosten erhöht.

Und was den C02-Einspareffekt anbelangt, können wir immer wieder nur gebetsmühlenhaft betonen, das C02 ein überlebensnotwendiges Spurengas ist, welches das Leben auf der Erde überhaupt erst ermöglicht und daher kein „Killer“ sein kann. Außerdem trägt C02 mit einem Anteil von 0,04 % in der Atmosphäre nicht zur Erderwärmung bei. 

Und die These, das nicht das natürliche C02 zur Erderwärmung beiträgt, sondern nur der zusätzliche Anteil, der von Menschen aufgrund der Verbrennung fossiler Energien freigesetzt wird, ist purer Unsinn und konnte im wissenschaftlichen Per-Review-Verfahren bisher auch nicht nachgewiesen werden. 

Wir haben daher keine Klimakrise, sondern eher eine Geisteskrise. Und mit dieser eingeimpften Wahnvorstellung lässt sich prima Politik machen zugunsten einiger Weniger. 

Allein zwischen 2010 und 2018 sind 500 Mrd. Euro in die energetische Gebäudesanierung geflossen, ohne das bisher ein signifikanter Effekt für den Klimaschutz erzielt wurde. Trotz reichlicher Subventionen durch die Bundesregierung sind auch in 2019 die Wärmedämmmaßnahmen wirkungslos verpufft. Die CO2-Emissionen nahmen im Vergleich zu 2018 sogar um 5 Mio. Tonnen zu. (+4,4 %). 

Die Dummen sind die Mieter, die einen nicht unerheblichen Teil der Kosten für die energetische Sanierung Ihrer Wohnungen tragen müssen. 

Glückauf ! 

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