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weitere 100 Mrd. Euro sollen gegen den Klimawandel verjubelt werden

Die neue Bundesregierung plant Investitionen von 100 Milliarden Euro in den Klimaschutz – ein ambitioniertes Vorhaben, das auf den ersten Blick verantwortungsvoll erscheint. Schließlich glauben alle Klimaaktivisten und Klimakleriker (siehe Evang. Kirchentag vom 30.4. bis 04.05.2025 in Hannover) , das der Klimawandel, der selbstverständlich durch uns alle verursacht wird, entschlossenes Handeln notwendig macht, um unter die vereinbarte 1,5 Grad-Marke zu kommen, wie das in Paris 2015 „beschlossen“ wurde. 

Doch bei genauerem Hinsehen stellt sich die Frage: Ist das wirklich der richtige Weg – und zur richtigen Zeit?

Eine gigantische Summe ohne klares Konzept

Zunächst: 100 Milliarden Euro sind kein Pappenstiel. Es handelt sich um eine Summe, die in der Größenordnung des Sondervermögens für die Bundeswehr liegt. Anders als dort, wo zumindest eine Sicherheitsstrategie dahintersteht, schließlich ist diese seit Putins Angriff auf die Ukraine akut in Gefahr, fußt die Investitionsabsicht auf reiner Ideologie. Denn eine Klimakrise gibt es schlicht und ergreifend nicht. Und sie tritt auch nicht dadurch ein, das diese in den Medien seit 25 Jahren rauf und runter beschworen wird.

Klimapolitik ist aus unserer Sicht daher reine und teure Symbolpolitik ohne messbaren Nutzen. Und das bei angespannter Haushaltslage.

Ein Spiel mit dem Feuer

In Zeiten einer angespannten Haushaltslage, einer gelösten Schuldenbremse und wachsendem Investitionsdruck in anderen Bereichen bedeutet ein solches Investitionspaket, dass an anderer Stelle schmerzhaft gespart werden muss. Schon jetzt zeichnet sich ab, wo der Rotstift angesetzt werden könnte:

  • Bildung: Universitäten und Schulen beklagen massive Unterfinanzierung, während Schüler in maroden Klassenräumen sitzen.

  • Pflege und Gesundheit: Pflegekräfte fehlen, Krankenhäuser kämpfen ums Überleben – doch Investitionen fließen woanders.

  • Infrastruktur: Bröckelnde Brücken, kaputte Straßen, überlastete Schienennetze – der Sanierungsstau bleibt ungelöst.

  • Innere Sicherheit: Polizei und Justiz ächzen unter Personalmangel und Überlastung.

  • Sozialleistungen: durch schärfere Sanktionen könnten Sozialhilfe und Bürgergeld massiv gekürzt werden. Zumindestens bis zum Existenzminimum.
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Diese Kernbereiche des Staates sind allerdings entscheidend für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Das sollte man nicht vergessen.  Wer hier kürzt, um grüne Prestigeprojekte zu finanzieren, handelt kurzsichtig und gefährlich.

Klimarettung? wohl kaum !

Die Wärmepumpenförderung und die energetische Gebäudesanierung werden oft als zentrale Bausteine der Klimapolitik präsentiert. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich: Diese Programme dienen weniger dem Klima, sondern in erster Linie der Stabilisierung des Handwerkssektors – und damit einem ganz anderen politischen Ziel. Aber da sagen wir Ihnen sicherlich nichts Neues. Neu ist nur, das auch die neue Bundesregierung unter Friedrich Merz (CDU) diese Politik weiter fortsetzen möchte. Und das ist aus mehreren Gründen fatal: 

keine Wirkung auf das Klima, dafür aber hohen Kosten

Die Installation von Wärmepumpen oder die energetische Sanierung von Gebäuden bringt im Einzelfall hier und da einen kleinen  Effizienzgewinn, doch die gesamtgesellschaftliche Klimawirkung- bezogen auf den Gradmesser CO2-Emissionen –  ist überschaubar klein.  

Der Rückgang der CO₂-Emissionen pro Euro Förderung ist oft so gering, insbesondere bei schlecht geplanten Maßnahmen (z. B. Vollsanierung von kaum bewohnten Altbauten), das man ihn kaum in Zahlen darstellen kann.   

Studien*) zeigen, dass der ökonomische Aufwand pro vermiedener Tonne CO₂ in diesem Bereich häufig über dem internationalen Vergleich liegt . Das ist ein deutlicher Hinweis auf ineffizienten Mitteleinsatz. Als in der Corona-Krise 2021 bis 2023 die CO2-Emissionen massiv zurückgingen, hatte das auf das Klima keinen Einfluss. 

Die weitaus geringeren CO2-Emissionen durch traditionelle Öl-und Gasheizungen in Haushalten im Verhältnis zu Industriebetrieben werden durch eine Umstellung auf Wärmepumpen noch weniger dazu beitragen können, die weitere „Erderwärmung“ zu verhindern. Man sollte sich da nichts vormachen. Aber es geht ja auch nicht um die Wahrheit, sondern um den Zaster. Deshalb fließt dieser in die 

strukturelle Förderung des Bau- und Handwerkssektors

Heizungsbauer, Fensterbauer, Dämmfirmen, Elektriker – all diese Gewerke profitieren massiv. Die staatlichen Programme sichern volle Auftragsbücher, Preisstabilität und Beschäftigung, unabhängig von der Marktnachfrage.

In einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld wirkt die Klimaförderung wie ein verdecktes Konjunkturpaket für das Bauhandwerk – vor allem, da viele Projekte ohne Subventionen wirtschaftlich gar nicht realisierbar wären.

wenn es so weitergeht mit der Klimapolitik, dann steht der deutsche Michel bald mit leeren Taschen da; Foto: vidstockgraphics

Der Um-und Ausbau von Fernwärmeleitungen, ein weiteres Prestigeobjekt der Bundesregierung, kostet den Städten bis zu 5000 Euro pro Meter. Die Beratungsfirma Prognos AG hat errechnet, das für den Ausbau der Infrastruktur gem. den Klimaschutzzielen bis 2030 alleine rund 43 Mrd. Euros benötigt werden. Für die Gebäudesanierung wird der Steuerzahler mit rd. 17 Mrd. Euro zur Kasse gebeten. Das kann durch das immer noch nicht gezahlte Kimageld von 120,00 Euro pro Haushalt nicht wettgemacht werden. Denn so eine Wärmepumpe kostet im Schnitt zwischen 20.000 und 30.000 Euro.

Und nicht vergessen: das Stromnetz soll auch flächendeckend umgebaut werden, so dass der teure Offshore-Windstrom über Konverterstationen auch in windärmere Gegenden transportiert werden kann. Hier werden bis zu 400 Mrd. Euro an Kosten veranschlagt. Je nach dem, ob man Freilandmasten baut unter unterirdisch die Leitungen verbuddelt. Das kostet dann dreimal so viel. Für nix, wohlgemerkt. Denn wenn Flaute ist, ist Flaute.  Egal, wie effizient das Stromnetz ist. 

Und den Abschluss des Klimawahns bildet neben der vollständigen E-Mobilität die Erdgasersetzung durch grünen Wasserstoff. Die geplante Wasserstoffinfrastruktur wird ebenfalls Mrd. an Euros verschlingen. Das Wasserstoffkernnetz soll nicht nur in den industriellen Kerngebieten errichtet werden, sondern auch im Süden und Osten der Bundesrepublik.

Wegen der dreifach höheren Umwandlungskosten und der fehlenden Importstrategie wird es wahrscheinlich bei der Erdgaszerlegung bleiben. Das bei der Zerlegung übrig bleibende CO2 kann man dann unterirdisch entsorgen. Übrig bleibt „blauer“ Wasserstoff. Rettet bestimmt auch irgendwen und was. 

Glückauf !

Quellenhinweise:

*) Glenk, Meier, Reichelstein: Assessing the Costs of Industrial Decarbonization, in: ZEW Discussion Paper Nr. 23-061/2024;NAEB e.V., vom 31.03.2025; ZDF.de vom 22.03.2025; Der Spiegel vom 21.03.2025; Welt.de vom 14.03.2025; RND.de vom 17.03.2025, Focus.de vom 19.03.2025; Tagesspiegel.de vom 14.03.2025 sowie RK-Redaktion vom 14.05.2025

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100 Mrd. Euro für Nix
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