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auch in Deutschland möglich ?

Spanien ohne Strom. Am 28.04. und teilweise noch am 29.04.2025 ging nichts mehr. Alle Bahnen standen still. In Madrid war es stockfinster. Der Chef des spanischen Netzbetreibers Red Electricia Espanola, Eduard Prieto, erklärte auf einer Pressekonferenz, das eine Cyber-Attacke ausgeschlossen werden kann. Mit großer  Wahrscheinlichkeit wurde der Stromausfall durch einen plötzlichen  Wegfall von 15 GW an Solarleistung verursacht. Daraufhin löste das Netz eine Kaskaden-Abschaltung aus.  

Deutsche Klimaalarmisten   wie Dr. Björn-Peters als Energieberater  und Daniel Wetzel als Wirtschaftsredakteur machten sich in der Öffentlichkeit ganz schnell wichtig und sprachen unheilschwanger  von „n-1“ als Problem und kritisierten die Energie oder die Unzulänglichkeit des Netzausbaus.

Das ist aber nur deshalb eine Unzulänglichkeit, weil immer mehr Wind-und Solarstrom in die dafür nicht ausgelegte Netzinfrastruktur eingespeist wird. Damit ist die Mittelspannungsebene völlig übefordert. Und das war auch in Spanien am 28.4.2025 der Fall. 

Fakt ist, „dass der Wegfall der Crossborder-Trasse nach Perpignan (ob durch Störung durch Überlastung oder durch Waldbrand, vielleicht sogar durch Abschaltung) die Kettenreaktion bei anstehender Leistung von 19,1 GW Voltaik in Spanien die zeitgleiche Selbstabschaltung der meisten Voltaik-Anlagen bewirkt hat. Bei einem Voltaik-Anteil von 65% an der gesamten Erzeugung führte das zwangsweise zum Blackout“, so der Energiexperte Heinrich Duebmann. 


was lernen wir daraus ?


zuviel leistung ist genau so gefährlich wie zu wenig

Countdown abgelaufen!

Unser Stromnetz basiert auf einer Netzfrequenz von 50 Hertz. Nur geringe Abweichungen können zu einem Blackout führen. Das gilt nicht nur für Spanien, sondern auch für das Deutsche Stromnetz. Folgende kritische Schwankungen müssen daher von den Netzbetreibern ständig im Auge behalten werden: 

  • ±0,2 Hz für den normalen Betriebsbereich (also 49,8 Hz bis 50,2 Hz): Innerhalb dieses Bereichs arbeitet das Stromnetz stabil.

  • Unter 49,0 Hz oder über 51,0 Hz: Ernsthafte Störungen, automatische Abschaltungen und Netzschutzmaßnahmen treten in Kraft.

  • Unter ca. 47,5 Hz oder über ca. 52,5 Hz: Das Netz ist nicht mehr stabil, es droht ein Netzzusammenbruch (Blackout).

Windkraft gefährdet das Gleichgewicht

2024 wurden Windkraft-und Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 7,3 Gigwatt installiert. Durch die Stilllegung des letzten spanischen Kohlekraftwerks As Pontes in Galicien sind 1,4 GW an Leistung weggefallen. Und da Photovoltaikanlagen nicht abschaltbar sind, wurde in der spanischen Mittagszeit zu viel Strom in das Netz gedrückt. 56,8 % der erzeugten Energie in Spanien stammt aus natürlichen  Quellen wie Wind, Sonne und Wasser. 

Deutschland hat das Problem des Strommülls bisher dadurch gelöst, in dem der zuviel produzierte Strom für teures Geld ins Ausland exportiert wurde und wird.

Vor dem Stromausfall drückten spanische Photovoltaik-Anlagen 28,6 % mehr an Leistung in die überforderten Netze. Zwar wurden die wenigen noch vorhandenen konventionellen Kraftwerke schnell heruntergefahren. Aber ganz abschalten geht nicht, da die sog. Momentanreserve als Ausgleich für kurzzeitige Spannungsschwankungen sekundengenau zur Verfügung stehen muß. Und das geht nur über die Kraftwerke.

Und da auch in Deutschland immer mehr Grundlastkraftwerke abgeschaltet werden und nur noch 176 Kraftwerke schwarzstartfähig sind, davon aber  nur 26 Anlagen für die Wiederinbetriebnahme des Netzes bei Ausfall tatsächlich eingesetzt werden, ist die Wahrsacheinlichkeit, das auch in Deutschland das Netz zusammenbricht, relativ hoch. Dank der Energiewende !

Die Spanier jedenfalls sangen am 30.04.2025 schon wieder Ihr Lied „Y Viva Espana!“ Als wäre nichts gewesen….

Quellenhinweise:

ZDF.de vom 29.04.2025; Tagesspiegel.de vom 28.04.2025; Phoenix.de vom 28.04.2025; BR.de vom 28.04.2025; Eike.de vom 29.04.2025 sowie RK-Redaktion vom 14.5.2025

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Blackout in Spanien
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