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Am 24.02.2021 wurde das Fördergerüst nebst Maschinenhaus der Schachtanlage An der Haard 1 in Datteln als letztes Überbleibsel des einstigen Material-; Seilfahrt und Wetterschachtes gesprengt. Hierrüber berichteten wir ausführlich (siehe > hier).

Seitdem sind 39 Jahre vergangen, als die Schachtanlage 1984 in Betrieb ging. Die damalige Bergbau AG Lippe entschloss sich, die Felder Haard und Haltern als Anschlussbergwerk zu erschließen und an die Bergwerke Ewald in Herten und General Blumenthal in Recklinghausen anzubinden. Das Landesobergamt (heute Abt. 6 Bergbau und Energie in NRW der Bez.-Reg. Arnsberg) genehmigte den Bau mitten in einem Waldgebiet. Das war notwendig. Denn die Kumpels brauchten in den untertägigen Bauhöhen frische Luft. Und diese war knapp. 

1977 begannen daher die Teufarbeiten. Bis 1980 erreichte der Schacht eine Endteufe von 1116 Metern. Die Übertageanlagen wurden so gestaltet, das sie sich in niedriger Bauhöhe harmonisch dem Waldgebiet anpassten. Außerdem wurden 17.000 neue Pflanzen gesetzt. 

1999 entschloss sich die RAG, den Kohleabbau auf die Baufelder Blumenthal und Haltern am See zu beschränken. Das Baufeld In der Haard 1 wurde nicht mehr benötigt. Allerdings wurde der Schacht nicht verfüllt, sondern nur konserviert. Und zwar für den Notfall. Damals ahnte man wohl schon, das es irgendwann einmal zu einer Energiekrise kommen könnte. Was ja auch geschah. Allerdings erst in 2022. Der Schacht wurde in 2015 mit 37.000 Beton standfest verfüllt. Die Anlage blieb stehen und befand sich eingezäunt bis 2021 im Dornröschen-Schlafzustand. 

Das Gelände bleibt weiterhin abgesperrt, da die RAG den Standort als Ersatzfläche für die Grubenwasserhaltung benötigt. Daher wurden im Schacht An der Haard 1 Hüllrohre eingebaut. In diesen können drei 20 Tonnen schwere und 15 Meter hohe Tauchmotorpumpen für den Notfall eingebaut werden. 

Blick auf die Geschichte des BW An der Haard 1 in Datteln
In Memoriam Reliquisti

Förderturmmaße:
46 Meter hoch. Inhalt: Tonnenschwere Fördermaschine in 20 Meter Höhe. Diese wurde ebenfalls vernichtet. Schacht-durchmesser: 6 Meter. 

Rückbaugröße: 15.000 Kubikmeter Beton-,Mauerwerk, Stahl und Metallteile 

sanierte Fläche: 6, 8 ha.                    Ort: Redderstrasse in Datteln-Ahsen  

Quellenhinweise:

RAG-Pressemitteilung vom 20.06.2023; rag-montan-immobilien.de vom 24.02.2021; N.N: Integrales Monitoring für den Grubenwasseranstieg im Steinkohlenbergau NRW, Bez.-Reg. Arnsberg (Hrsg.) vom 19.08.2020 sowie  RK-Redaktion vom 12.06.2000 und 14.08.2023

Fotonachweise: 

Header:Hintergrund: Youtube-Screenshot; Vordergrund: Revierkohle; links darunter: Protegohaube über Schacht Haltern 1/2; Marko Kruse; rechts unten: Luftbild BW An der Haard 1 : RAG   

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