OH SANKT BARBARA, DU EDLE FRAU
O Sankt Barbara, du edle Frau,
schütz in der Grube uns die Bergmannsschar!
Lass uns bewahren unser‘ Leben,
Sankt Barbara, wir dich erheben.
Refrain
Sankt Barbara, du hohe Frau,
beschütze uns Bergleut’,
Sankt Barbara, du hohe Frau,
beschütze uns Bergmannstreu’.
2. Strophe
Wenn wir fahren ein in den dunklen Schacht,
sei du bei uns in der tiefen Nacht!
Gib uns die Kraft, die wir erwähnen,
dass wir die schwere Arbeit bestehen.
Refrain
Sankt Barbara, du hohe Frau,
beschütze uns Bergleut’ …
3. Strophe
Und wenn wir wieder aus der Grube fahren,
wollen wir dir danken all die Jahre.
Für deinen Schutz in dunklen Tiefen
lass unser Lob zu dir hinauf sich riefen.
Refrain
Sankt Barbara, du hohe Frau,
beschütze uns Bergleut’ …
Hl. Barbara von Nikomedien Symbol der Wehr-und Standhaftigkeit
Auf der ganzen Welt feierten die Bergleute am 4.Dezember das Fest Ihrer Schutzpatronin, der Hl. Barbara. Der Legende nach resultiert die Wehr-und Standhaftigkeit aus dem Umstand heraus, das sie sich weigerte, dem Druck ihres muslimischen Vaters nachzugeben und von ihrem christlichen Glauben abzulassen. Der Vater ließ die Tochter daraufhin foltern und köpfen. Ein Blitzschlag tötete den Vater kurr darauf. Bevor die Häscher sie zu fassen bekamen, flüchtete Sie. Kurz vor dem Zugriff öffnete sich eine Felsspalte und Barbara konnte sich darin verstecken. Leider nur für eine kurze Zeit.
Aus diesem Grund haben die Bergleute in früheren Zeiten die Hl. Barbara angerufen um die Öffnung des Berges mit den wertvollen Kohlen zu erbitten. Denn das Markscheidewesen kannte man damals noch nicht. Auch war die Arbeit unter Tage gefahrgeneigt. Daher war die Schutzpatronin auf jeder Schachtanlage allgegenwärtig. Sei es Übertage in der Lichthalle oder Untertage am Füllort. Die neun Zacken am Kragen des Bergkittels weisen noch heute auf die neunjährige Gefangenschaft der überaus schönen Frau hin, deren Leben mit 29 Jahren abrupt endete.
Der Turm steht für die Wehrhaftigkeit und ist immer Bestandteil der Barbara-Abbildungen.
Im liturgischen Heiligenkalender der Kath. Kirche taucht sie bereits im 13. Jahrhundert auf. Zu dieser Zeit löste die Hl. Barbara den Hl. Daniel ab, der bis dahin der Schutzpatron der Bergleute war. Der Dominikaner Jacobus de Voragine verfasste damals eine Sammlung vonm 182 Traktaten zu den Kirchenfesten und den Heiligengeschichten. Darunter auch zur Hl. Barbara.
Seit dem Ende des 2. vatikanischen Konzils von 1969 wird die Hl. Barbara im Festkalender der Kath. Kirche nicht mehr aufgeführt, da sie aus Sicht der Kath. Kirche eine rein legendäre Figur darstellt.
Von ihrer Schutzwirkung sind viele Bergleute aber dennoch auch heute noch überzeugt.
Und noch ein Wort zu dem oben abgebildeten Kirschzweig:
Als Barbara auf dem Weg ins Gefängnis war, soll sie an einem verdorrten Kirschzweig hängen geblieben sein. Sie nahm ihn mit und stellte ihn in Wasser. Am Tag ihrer Hinrichtung begann der Zweig zu blühen – ein Zeichen von Hoffnung, Leben und Gottes Nähe trotz Leid und Tod.
Bedeutung der Barbara-Zweige
Die Zweige (meist Kirsch-, Apfel-, Forsythien- oder Kastanienzweige) werden am 4.12. geschnitten
Zu Hause stellt man sie in eine Vase mit Wasser
Blühen sie bis Weihnachten, gelten sie als Glücks- und Segenszeichen
Quellenhinweise:
RAG-Pressemitteilung vom 04.12.2025; bergwerk-im-spessart.de vom 04.12.2025; WAZ vom 07.12.2025 sowie RK-Redaktion vom 14.12.2025
Fotonachweise:
Header: Hintergrund: Youtube-Screenshot (die Hl. Barbara ist als Figur über unseren Shop für ehemalige RAG-Mitarbeiter erwerbbar); Vordergrund: Youtube-Screenshot, Barbara mit Turm: stockdreams.ai : links darunter: Yotube-Screenshot: Freistellung: RK; rechts darunter: Yotube-Screenshot, Bergleute des Saarlandes