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Stromnetze: Ausbau wird zur Chefsache

Ist die Stunde der Wahrheit gekommen ?

Altmaier will Stromnetz schneller ausbauen

Bundeswirtschaftsminister Peter Alt-maier (CDU) will die Bürger und Bürgerinnen bei den EEG-Umlagen noch stärker zur Kasse bitten, in dem er einen beschleunigten Netzausbau plant. Er behauptet, dass die Stunde der Wahrheit gekommen wäre und das man nicht mehr viel Zeit hätte. Da fragt man sich doch sogleich: welche Wahrheit ist gemeint? Das die Energiewende gegen die Wand fahren könnte, was wir seit 20 Jahren behaupten, oder das die Erderwärm-ung auf einen angeblichen Kipp-punkt zusteuert, ab dem es dann nicht mehr möglich ist, die Erd-erwärmung auf 1,5 bis 2 Grad + zu be-grenzen oder meint er gar, die Be-völkerung würde langsam aufwach-en und erkennen, das seit 2000 über 200 Mrd. EUR an Steuergeldern in den Sand gesetzt wurden für eine kleine Adelskaste von Windkraftbe-treibern und ihren Helfeshelfern ?  Wir wissen es nicht.  

Was wir aber wissen, ist, das der Bundesminister eine Netzreise durch Deutschland plant, um jede einzelne Stromleitung persönlich zu besichtigen. Wir können nur hoffen, dass ihm dabei auch die Kosten in Höhe von rd. 3 Mrd. EUR (oberirdisch) bzw. 27 Mrd. EUR (unterirdisch) für die rd. 1800 km lange Nord-Süd-Leitungstrasse erläutert werd-en.  Wenn alle Stromnetze aus-und um-gebaut werden sollten, wie es die Bundesregierung plant, dann wären das rd. 7.700 Trassenkilometer. Die Kosten würden dann nach Angabe des DENA-Chefs Stephan Kohler auf rd. 50 Mrd. EUR bei unterirdischer Verlegung bis 2030 steigen. Nach Angaben der Bundes-netzagentur waren bis Ende 2017 jedoch gerade erst einmal 850 neue Trassen-kilometer für die sog. Hochspannungs-gleichstromleitungen verbaut worden.       Ein sog. Netzausbaubeschleunigungsge-setz soll nach einem „Netzgipfel“ im Herbst nun dafür sorgen, dass die Rechte der Beschwerdeführer sowie der Kommunen eingeschränkt werden, damit der Windkraftstrom schneller in den Süden gelangt und die Redispatchkosten in Höhe von rd. 1,4 Mrd. EUR wegen dro-hender Netzüberlastungen abgesenkt werden können.  

Wozu teure Nord-Süd-Trassen ?

Angeblich deshalb, um die große Menge von Windstrom von der Nordsee nach Bayern transportieren zu können, da Ende 2022 das letzte Kern-kraftwerk in Bayern vom Netz geht und weil man bis 2050  80 % der Stromerzeugung aus regenerativen Energieträgern gewinnen will, um die  Klima-erwärmung auf 2 Grad plus gem. dem Pariser Klimaab-kommen  zu begrenzen. Blöd-erweise findet die aber gar nicht statt und wenn doch, dann kann der Mensch daran kaum etwas ändern, da die Erwärmung überwiegend den Sonnenfleckenmini-und maxi-ma zu verdanken ist. Das wußte man schon 1860 (!) Aber das wäre zu kompliziert. Also schiebt man den schwar-zen Peter dem Kohlenstoff-dioxid in die Schuhe.  Und na-türlich sind die C02-Emissio-nen ebenfalls überwiegend natürlichen Ursprungs und daher kann der Mensch auch diese  kaum beeinflussen, wie uns dies Energieexperten immer wieder bestätigt hab-en. Um die Subventionen und das schöne Bild von der  Welt-rettung dennoch mit viel me-dialem Aufwand  dem unbe-darften Bürger verkaufen zu können, bedient man sich seit 2000 des Bildes  vom men-schengemachten C02-Aus-stoss, welches das Klima dra-stisch verschlechtern wird, wenn wir nicht umgehend die Notbremse ziehen würden. Daher müßte man bis 2050 zu 80 %  auf die Energieerzeu-gung durch fossile Energie-träger verzichten.  Und die Be-völkerung glaubt in ihrer Mehrheit diesen Stuß dank der medialen Dauerbombar-dierung.

Dummerweise haben die verantwortlichen Politiker dabei völlig vergessen, dass man bei soviel Weltrettungsbe-dürfnis und vorgetragener Klimahysterie die physikalisch-technischen Bedingungen nicht einfach außer acht lass-en kann. Um die Netzstabilität Tag und Nacht zu ge-währleisten, bedarf es einer Netzfrequenzspannung von 50 Hertz. Um diese sicherzustellen, muss der Strom zu 45 % aus Grundlastkraftwerken kommen, da nur diese den Spannungsabfall durch Flatterstrom auffangen könn-en. Sie sind sozusagen die Taktggeber, die auf unter-schiedliche  Strombedarfe reagieren. Im Falle des Aus-falls von Windstroms mangels Wind oder wegen Ausfalls von Photovoltaik-Anlagen wegen Dunkelheit sichern diese die Netzstabilität und sorgen für Versorgungssicherheit rund um die Uhr. Eine 80 %tige Sicherstellung der Ver-sorgungssicherheit über Öko-Strom ab 2050 ist daher schlicht illusorisch. Wenn in Bayern die wegfallenden Kernkraftwerke durch Kohle-und Gaskraftwerke ersetzt werden würden, benötigte man keine neue Nord-Süd-Stromtrasse und damit würde man z.T. verhindern, das die Strompreise weiter steigen. Das sie es dennoch tun werden, liegt an den zugesagten Subventionen für Windkraft-und Photovoltaikanlagen, die bei einem weit-eren Ausbau systemgemäß trotzdem weiter steigen werden. Sinnvoll wäre daher eine sofortige Abschaffung des EEG. Von Energieeinsparung durch die geplante Nord-Süd-Stromtrasse kann auch deshalb keine Rede sein, da bei einer solchen langen Leitung mit einem Verlust von 10 % zu rechnen ist. 

Die Energiesicherheit ist gefährdet, Foto: bluedesign, fotolia-Kauf
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier, Foto: Bundesregierung/Kugler

Quellenhinweise:

Hamburger Abendblatt vom 15.08.2018, 23.08.2018 und 05.09.2018; Der Tages-spiegel vom 12.12.2012; Die Welt vom 14.8.2018; FAZ vom 07.05.2017; Wendt, Alexander: Der Grüne Blackout – warum die Energiewende nicht funktionieren kann, 2. Auflg.,München 2014, S. 73 ff; Keil, Günter: Die Energiewende ist schon gescheitert, 1. Auflg, Europäisches Institut für Klima und Energie, Jena 2012, S. 69 ff sowie RK-Redaktion vom 17.09.2018  

 

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